Kröv. (sim) In weniger als einer Minute war auf der Gemeinderatssitzung Kröv der Tagesordnungspunkt "Beratung- und Beschlussfassung Haushaltssatzung mit -plan für das Haushaltsjahr 2008" abgehakt. Keine Fragen, keine mündlichen Erläuterungen waren nötig, um den wichtigsten Arbeits- und Wirtschaftsplan der Gemeinde einstimmig zu beschließen. In den Ausschüssen war das Zahlenwerk offenbar bereits intensiv behandelt und Unklarheiten aus dem Weg geräumt worden. Dabei ist der Haushalt 2008 der Gemeinde Kröv ein Rekordhaushalt. Und das in negativer Hinsicht. Denn der Fehlbetrag im Verwaltungshaushalt beträgt nun 1,62 Millionen Euro, im Vorjahr waren noch 1,31 Millionen Euro Miese veranschlagt gewesen. Die Gesamtschulden summieren sich nun auf 3,45 Millionen Euro, das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1477 Euro. Negativ auch die Bevölkerungsentwicklung: Die Zahl der Einwohner sank von 2463 im Jahr 2002 auf 2335 in diesem Jahr.Den Schulden stehen aber einige große, für die Fremdenverkehrs-Gemeinde in die Zukunft weisende Investitionen gegenüber, die in den vergangenen Jahren getätigt wurden oder sich im Bau befinden. Zu nennen sind unter anderem Dorferneuerungsmaßnahmen sowie der Bau der Weinbrunnenhalle "Kröver Nacktarsch". Mit Abstand größte Investition im kommenden Jahr ist die Generalsanierung des Freibades. Allein dafür sind im Vermögenshaushalt der Gemeinde 700 000 Euro vorgesehen. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich nunmehr auf rund 2,5 Millionen Euro. Zunächst waren nur knapp zwei Millionen Euro veranschlagt. Ortsbürgermeister Elmar Trossen verkündete auf der Ratssitzung mit Freude, dass das Land die Förderung für diese Maßnahme nun um 200 000 Euro auf 850 000 Euro erhöht habe. Der Kreis hat bereits 166 000 Euro Zuschuss bewilligt, die Verbandsgemeinde 332 000 Euro. Doch Kreis und VG werden nun, ebenso wie das Land, noch einmal tiefer in die Tasche greifen müssen. Ein Sorgenkind aus finanzieller Sicht ist das Internationale Trachtentreffen. Im Jahr 2007 machte die Gemeinde damit 28 000 Euro Defizit. Für 2008 ist ein Defizit von 25 000 Euro veranschlagt. Im Haushaltsplan heißt es aber dazu: "Die Ausgabenansätze des Internationalen Trachtentreffens wurden auf das unumgänglichste Maß beschränkt… Weitere Einsparungen sind nicht möglich, sollte nicht der Charakter des Folklorefestivals aufgegeben werden."