Immer wieder dienstags

WITTLICH. (peg) Maschinen können längst nicht alles. Reißverschlüsse, Knöpfe, Lätzchen: Seit 20 Jahren näht und flickt ein fleißiges Frauen-Team in der Behinderteneinrichtung Maria Grünewald alles, was in Handarbeit getan werden muss.

"Sie schenken uns ihre Zeit und ihr Können in einem Bereich, den viele junge Menschen gar nicht mehr kennen", leitete Anna Endres ihre Dankesrede ein. Wer stopft noch Socken, ersetzt den Reißverschluss an einer Hose, näht einen neuen Knopf an, wenn der alte abgerissen ist? Ein Dutzend Frauen leistet diese Arbeit seit 20 Jahren auf Maria Grünewald. Sie kommen alle drei Wochen, immer dienstags, und sie kommen unentgeltlich. Einrichtungsleiterin Anna Endres hat die Stunden zusammen gerechnet, die im Lauf der Jahre anfielen: Es sind rund 10 500 Arbeitsstunden. "Damit schonen Sie insbesondere die Geldbeutel unserer Bewohner", sagte sie in Dankbarkeit und Anerkennung, bevor jede einen prächtigen Blumenstrauß in Empfang nahm. Im Oktober 1983 hatte ein Kreis Lüxemer Frauen um Elli Hayer mit der aufwändigen Flickarbeit begonnen. Schnell gesellten sich auch Wittlicherinnen hinzu. Längst ist aus der reinen Zweckgemeinschaft mehr geworden. Tragfähige Freundschaften sind entstanden, die Damen kümmern sich in Krankheits- und Krisensituationen auch umeinander. Denn Krisen bleiben auch bei Ehrenamtlern nicht aus, schließlich sind die Ältesten schon weit über 80 Jahre. Zur kleinen Jubiläumsfeier brachte Rosemarie Kaspohl die Gitarre mit: Gemeinsam sangen die Damen - natürlich auch am Festtag erst nach getaner Arbeit! - traditionelle Volkslieder, deren Texte die meisten noch auswendig kennen. Die Geehrten sind, neben den beiden oben Genannten: Annemarie Engel, Rosalie Könen, Maria Liedtke, Christel Mertes, Dora Müllen, Anni Neubürger, Maria Neuerburg, Rosa Pohl, Alwine Roth, Gertrud Willems.

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