Improvisation im Kindergarten

PLEIN. (peg) Von außen werden kaum Veränderungen sichtbar sein, innen jedoch wird der Kindergarten Plein komplett saniert. Architekt Heinz Maes stellte im Rat seine Pläne vor.

Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung unter Leitung des neuen Bürgermeisters Johannes Gerhards stand die Konkretisierung des bereits beschlossenen Umbaus des Pleiner Kindergartens. Entfernt werden soll im Inneren des Gebäudes fast alles außer den tragenden Wänden. Von einem maroden Kern sprach der mit der Planung beauftragte Architekt Heinz Maes. Doch nicht nur der Kindergarten wird umgebaut: Im Untergeschoss entsteht in einem Aufwasch ein neuer Jugendraum, in dem die jugendlichen des Dorfes zu Partys und Besprechungen unter sich sein kann. Der jetzige Raum wird zur Zeit nur schwach frequentiert, was Gerhards jedoch keinesfalls von einer Erweiterung Abstand nehmen lässt: "Wir haben ja auch morgen und übermorgen Jugend." Ursprünglich hatte Maes einen Anbau auf Erdgeschoss-Ebene anvisiert. Davon war er jedoch abgekommen. Lediglich im Eingangsbereich wird ein behindertengerechter Aufgang samt Rampe entstehen, über den sich auch Mütter mit Kinderwagen freuen dürften. Im Bereich des geplanten Gemeindebüros werden eventuell die Fenster vergrößert, doch solche Feinheiten verschob man auf die Zukunft. Die grobe Richtung galt es abzustecken, damit alle notwendigen Förderanträge auf den Weg gebracht werden können. Dieses Vorhaben gelang dem Rat.Leitungssystem fliegt komplett raus

Fest steht, dass Jugend- und Kindergartenbereich sowohl getrennte Zugänge als auch Fluchtwege erhalten, weshalb ein extra Flur nachgeplant wurde. Dadurch entfällt allerdings die ursprünglich geplante Außen-Fluchttreppe.Maes bezeichnete diese Variante als die wahrscheinlich preisgünstigere. Das Leitungssystem samt Toilettenanlagen fliegt komplett raus. Einige Gemeinderatsmitglieder wiesen darauf hin, dass der Umbau des Kindergartens absoluten Vorrang genieße: Wenn nach dem Abschluss dieser Maßnahme noch Geld übrig sei, schreite man weiter zum Jugendraum. Da der Keller jedoch ohnehin zur Baustelle wird - alle Leitungen sind dort verlegt -, beschloss der Rat nach ausgiebiger Diskussion, beide Projekte sehr wohl zu einem zu bündeln. Die entstehenden Kosten lassen sich dabei eindeutig dem einen oder anderen Bauvorhaben zuordnen, was wichtig für die korrekte Bezuschussung ist. Mit Schwierigkeiten seitens der Behörden rechnen die Pleiner allerdings nicht: Die Planung war zu jedem Zeitpunkt mit ihnen abgesprochen. Während der Umbauphase, die Mitte Oktober beginnt und rund ein halbes Jahr dauern soll, muss der Kindergarten improvisieren. Die 25 Mädchen und Jungs werden derweil wohl in den alten Schulsaal und die angrenzende Pausenhalle ziehen und die dortige Toilettenanlage mitbenutzen müssen. Von den insgesamt auf eine Höhe von 342 000 Euro geschätzten Umbau- und Erweiterung für Kindergarten, Jugendraum und Gemeindebüro muss die Gemeinde rund 142 000 Euro selbst tragen. Land, Kreis und VG werden mit rund 200 000 Euro fördern.

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