Traben-Trarbach. 93 Eltern hatten im Mai 2009 bei einer Befragung an den umliegenden Grundschulen Interesse am Abitur in acht Jahren für ihre Kinder bekundet. Ziel bei der Einführung von G8 sind laut Herrmann die Erhaltung des Schulstandorts Traben-Trarbach sowie der bestmögliche Unterricht für die Schüler. Der Schulleiter wies darauf hin, dass G8 in einigen Jahren in Rheinland-Pfalz die Regel sein werde. Traben-Trarbach bekomme die Schulform früher und profitiere dadurch mehrfach: Zum Beispiel gebe es mehr Lehrer an der Schule, so dass ein umfassenderer Unterricht möglich sein werde. Es gebe auch mehr Geld für die Ausstattung der Fachräume. Bei der Schulform werde außerdem mehr Wert darauf gelegt, zwischen guten und schwächeren Schülern zu unterscheiden und bei Bedarf differenzierte Fördermöglichkeiten anzubieten.

Nur die eine oder die andere Schulform

Trotz der Verkürzung um ein halbes Jahr erhalten die Schüler durch die Ganztagsschule mehr Unterricht als bei der herkömmlichen Form. Man könne den Kindern beispielsweise mehr Unterricht in Mathematik oder anderen wichtigen Fächern anbieten. Zudem sei die Schule in der Lage, den Schülern eine tägliche Sportstunde anzubieten.

Uwe Ohren, verantwortlicher Lehrer für die offene Ganztagsschule am Gymnasium, erläuterte den möglichen Stundenplan für eine siebte Klasse. Dabei werden neun Unterrichtsstunden pro Woche für Arbeits- oder Fördergruppen eingeplant. Einige Eltern kritisierten den Ganztagsunterricht (siehe Artikel unten). Das Vereinsleben werde bei den teilweise weiten Anfahrten der Schüler sehr erschwert und das Familienleben durch die lange Abwesenheit auf das Wochenende reduziert. Ein Vater fragte nach der Möglichkeit, an der Schule wahlweise Abitur in acht oder neun Jahren anzubieten. Er könne nur die eine oder die andere Schulform anbieten, antwortete Herrmann.

Eltern können ihre Kinder zwischen dem 1. und 13. Februar 2010 zur G8 in Traben-Trarbach anmelden. Gehen mindestens 61 Anmeldungen ein, wird die neue Schulform eingerichtet. Sollten am 13. Februar nicht genügend Anmeldungen vorliegen, wird die Schule wie bisher Abitur in neun Jahren anbieten. Dann sind Nachmeldungen bis zum 28. Februar möglich.