In den Bücherläden auf der Pirsch

WITTLICH. Schülerinnen und Schüler des Peter-Wust-Gymnasiums haben die Wittlicher Buchhandlungen in der Innenstadt besucht. Null Bock auf Bücher - das sagt man den jungen Menschen zwischen 14 und 19 Jahren nach. Stimmt das? Schüler der Klasse 8b gingen der Sache auf den Grund.

Nicht erst seit der PISA-Studie soll auch die Leseförderung in den Schulen im Mittelpunkt stehen. Was aber tun Buchhandlungen, um Leser (und auch Nicht-Leser) in ihre Räume zu bekommen? Ein Zeitungstext im Sprachbuch gab den Auslöser: "Junge Menschen verlieren offenbar die Lust am Lesen" und "der Rückgang der Lesefreudigkeit bei den 14- bis 19- Jährigen" wurde geäußert. Andererseits ist das Angebot an lesenswerten Jugendbüchern niemals zuvor so groß gewesen. Zudem werben Verlage mit umfangreichen Aktionen für ihre Ware und das Harry-Potter-Fieber ist ebenfalls wieder ausgebrochen.Auf der Suche nach den "Harry-Potter-Viren"

Wie sieht es vor Ort aus? Wie versuchen Buchhandlungen junge Leute anzusprechen und umgekehrt, wie kommen Jugendliche in Buchhandlungen, überwinden ihre Schwellenangst und nehmen sich Zeit, in der Buchhandlung zu stöbern, nachzufragen, sich beraten zu lassen?Mit Fragebögen, die wir im Unterricht erstellten, teilten wir uns in drei Gruppen auf: je eine Innen- und Außengruppe für die Bücherstube Thiel, die Buchhandlung am Trierer Tor und die Buchhandlung Fischer-Weins. Dabei interessierten uns Fragen zur Lage in der Innenstadt, Erreichbarkeit in der Fußgängerzone, Parkplätze für Fahrräder und Autos ebenso wie Fassadengestaltung, Schaufensterdekoration und Leuchtreklame. Und die Innengruppe sollte sich "mal unbemerkt umgucken": Sind die Bücher kundenorientiert geordnet? Stehen Bücher für kleinere Kinder in erreichbarer Höhe? Gibt es Sitzgelegenheiten? Beantworten die Mitarbeiter unsere Fragen eher genervt? Wird einem ein Getränk angeboten wie in einem Lesecafé in Großstädten? Gibt es Buchtipps und Hinweise auf Bestseller und Empfehlungen für junge Leute? Gibt es Stammkunden und lesen Mädchen und Frauen wirklich mehr?Gemütlichkeit in der Bücherstube Thiel: Unser erster Eindruck war positiv: Direkt fiel uns die bunte Dekoration im Schaufenster und die schöne Gestaltung durch Blumen und Karten vor der Tür ins Auge. Außerdem ist die Buchhandlung gut zu erreichen, Parkplätze sind in der Nähe und zu Fuß geht es durch die Innenstadt. Verblüfft hat uns, dass auf so engem Raum so viele Bücher untergebracht und sortiert sind, ohne dass der Eindruck entsteht, es sei hier überladen.Um einen Vorgeschmack des empfohlenen Buches zu bekommen, sind Sitzgelegenheiten vorhanden, die allerdings mit Büchern zugestellt waren. Falls eine längere Beratungszeit vorliegt, können derweil Kleinkinder in einer liebevoll gestalteten Spiel- und Leseecke spielen.Durch ein intensives Gespräch mit der Besitzerin Frau Thiel erfuhren wir, dass alle Mitarbeiter geschult sind und Erfahrung in ihrem Beruf haben. Auf die Frage, warum sie in dieser Buchhandlung einkaufe, antwortete eine Kundin: ,,Die Beratung ist gut, es gibt eine vielseitige Auswahl an Büchern und der 24-Stunden-Bestellservice ist vorteilhaft."Und wir, Marina, Hanna, Vera, Nicola, Eva-Maria, Marius, Jan-Philip, Fabian, Sebastian und Alexander, urteilen so: klein, aber fein. Die Buchhandlung spricht mit ihrer gemütlichen Einrichtung alle Altersgruppen an, man kann sich hier gut entspannen und in einem Buch stöbern.Kultureller Treffpunkt in der Buchhandlung am Trierer Tor: Unsere Arbeitsgruppe, bestehend aus Lisa, Anna, Helene, Anna, Eva, Christina, Anne, Charlotte und Hanna-Sophie, informierte sich bei Herrn Scheid über seine Motive, eine Buchhandlung zu eröffnen. Es sei sein Traum gewesen, sagte er. Es überraschte uns, dass der von außen so altmodisch wirkende Laden innen so persönlich, gemütlich und doch modern gestaltet ist in seinen blau-gelben Farben. Regelmäßig veranstaltet die Buchhandlung interessante Themenabende und Vorlesestunden für Kinder.Anne Junk, 8b: "Die Buchhandlung am Trierer Tor ist ein toller Treffpunkt für Jugendliche, die Interesse an verschiedenen Aktionen und spannendem Lesestoff haben." "Sicherlich muss der gerade erst neu eröffnete Laden noch bekannt werden; da er am Rande der Innenstadt liegt, ist er nicht so leicht zu finden", meint Charlotte Capitain, "aber es lohnt sich, hereinzuschauen."Seit über 100 Jahren in Familienbesitz

Und Lisa Schmitt findet die Buchhandlung cool und ihre Gruppe war positiv überrascht von der freundlichen Atmosphäre im Laden.Freundliche Mitarbeiter in der Buchhandlung Fischer-Weins: Wir, Judith, Kathrin, Carmen, Claudia, Anna, Patrick, Alexander, Johannes, Anna und Matthias inspizierten die Buchhandlung Fischer-Weins in der Fußgängerzone in der Burgstraße, die schon seit über 100 Jahren in Familienbesitz ist. In der Buchhandlung gibt es eine große Auswahl von zirka 20 000 bis 30 000 Büchern, bei der für jede Altersgruppe etwas dabei ist, außerdem muss man nicht lange suchen, bis man das richtige Buch für sich gefunden hat. Die Beratung der Angestellten ist professionell, unterstützt durch Computer wird jede Neuerscheinung ausgewiesen - und wir durften uns mal an diesem Medium probieren. Anna Aurich lobt den gehobenen Standard dieser Buchhandlung und Johannes Schulz die immens große Auswahl an Büchern in allen Sachgebieten.Alle drei Buchhandlungen in der Wittlicher Innenstadt haben ähnliche Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr und sind über Mittag geöffnet. Samstags haben sie von 9 bis 13 Uhr, ähnlich wie die meisten Geschäfte in der Innenstadt, geöffnet. Alle haben zudem Wühltische vor der Tür stehen, wo sich so manch schönes Buchgeschenk ergattern lässt. Alle haben Buchempfehlungen im Raum plakatiert - so findet sich für jedes Lesealter und Leseinteresse etwas."Wir haben uns mit Freude und Spaß beraten lassen," so Helene Spät - ein Unterricht am anderen Ort, der Jugendlichen Wittlicher Kultur nahe bringt.Klasse 8b, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort