In den Mülltonnen ist noch Platz

Auf dem Busparkplatz des Schulzentrums in Bernkastel-Kues sieht es schlimm aus. Kaum ist er gereinigt, ist er wieder zugemüllt. Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht.

Bernkastel-Kues. Wovon ernähren sich Gymnasiasten, Realschüler, Hauptschüler und Berufsschüler, wenn sie auf dem Busparkplatz am Schulzentrum in Bernkastel-Kues stehen? Die Antwort ist aus den Fotos ersichtlich. Zumindest ein Teil der etwa 1500 Kinder und Jugendlichen, die täglich den Platz nutzen, nimmt nicht gerade gesunde Kost zu sich.

Die Gesundheit ist ein Aspekt, doch es gibt einen weiteren. Denn nur ein Teil der Verpackungen landet in den bereitstehenden Mülleimern. Der Rest, und das ist nicht wenig, landet, wie die Fotos zeigen, auf dem Boden — und zwar oft unmittelbar neben den Mülltonnen. Auch das übrige Gelände des weitläufigen Schulzentrums sieht nicht gut aus.

Verantwortlich für den Busparkplatz ist die Hauptschule. "Doch deren Hausmeister kann diese Arbeit nicht leisten", sagt Manfred Knob, zuständiger Sachbearbeiter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Kaum dass der Platz gesäubert sei, trete wieder der alte Zustand ein. "Das ist ein gesellschaftliches Problem", sagt Knob.

Jeder Schüler müsse entsprechend erzogen werden, sagt Alfred Schmitt, Direktor des 1000 Schüler zählenden Nikolaus-von-Kues-Gymnasiums. Das sei aber schwierig. Deshalb sei an seiner Schule ein Ordnungsdienst von sechs Schülern eingerichtet worden, der mittags zwischen 13.45 und 14 Uhr auf dem Schulgelände aktiv werde. Es führe aber zu weit, auch noch den Busparkplatz zu reinigen. "Das können wir nicht leisten", sagt Schmitt.

Der Einsatz des Ordnungsdienstes verleite manche Schüler noch dazu, den Müll auf den Boden zu werfen. Denn er werde ja weggeräumt. Schmitt registriert ein immer schlechter werdendes Umweltbewusstsein der Jugend.

Linda Becker, eine der vier Schülersprecher, stimmt ihm zu. "Das ist Faulheit. Entweder denken die Schüler, dass ja jemand den Müll wegräumt, oder sie denken nicht darüber nach, dass ihn jemand wegräumen muss." Die Zwölftklässlerin regt an, dass sich die Schülersprecher der beteiligten Schulen zusammensetzen und über die Problematik reden.

"Das ist ein guter Gedanke. Vielleicht kann daraus eine Aktion entstehen", sagt Bruno Niederprüm, Rektor der Freiherr-vom-Stein-Realschule. Ansonsten sieht aber auch er keine Möglichkeit, auf dem Busparkplatz tätig zu werden. "Wir müssen genug an der eigenen Front kämpfen", sagt er.

"Vielleicht sollten das wirklich die Schülervertretungen in die Hand nehmen", sagt Renate Kirchen, Rektorin der Hauptschule. Ihr Hausmeister könne das Problem nicht lösen. Mindestens zwei Mal im Jahr erhalte er sogar von Schülergruppen Hilfe auf freiwilliger Basis. "Weil er auch immer für die Schüler da ist", erläutert sie. Ansonsten, da ist sie auf einer Wellenlänge mit Alfred Schmitt, müssten sich die Schulträger (Verbandsgemeinde und Kreis) zusammensetzen, um eventuell eine Hilfskraft einzustellen.

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