In der Turnhalle ist immer was los

ANDEL. Als Stadtteil von Bernkastel-Kues hat Andel seinen Bürgern viel Grün und vielseitige Sportmöglichkeiten zu bieten. Doch es gibt keine eigenen Schulen oder Kindergärten.

 In Andel fühlen sich alle Altersklassen wohl. Das gilt auch für die siebenköpfige Famile Roß (von links: Vater Axel, die Kinder Fabian,Christian, Catharina, Annabell und Marius sowie Mutter Birgit).Foto: Ursula Schmieder

In Andel fühlen sich alle Altersklassen wohl. Das gilt auch für die siebenköpfige Famile Roß (von links: Vater Axel, die Kinder Fabian,Christian, Catharina, Annabell und Marius sowie Mutter Birgit).Foto: Ursula Schmieder

Was machen Andeler Jugendliche, wenn sie von der Schule nach Hause kommen? "Wieder nach Bernkastel fahren", lautet Annabells prompte Antwort. Deshalb wünscht sich die 16-Jährige Realschülerin und engagierte Leichtathletin einen Jugendraum für Andel. Wohl fühlt sie sich dort aber ebenso wie ihre zwölfjährige Schwester.Zum Einkaufen braucht man in Andel ein Auto

Für die sportlichen Mädchen ist es optimal, dass sie mit ihren Eltern Birgit und Axel Roß sowie den drei Brüdern neben der Turnhalle wohnen, da diese Dreh- und Angelpunkt vieler Aktivitäten ist. Die Andeler können zwischen Fitness-Gymnastik und Aerobic, Walking und Nordic-Walking, Kinder- und Eltern/Kind-Turnen wählen. Außerdem stehen Boden-Geräteturnen und jeden Donnerstag "Folklore für jedermann/frau" auf dem Programm.Bei der siebenköpfigen Familie ist da für jeden was dabei. Auch für den fünfjährigen Fabian und seinen zwei Jahre jüngeren Bruder Marius, denen außerdem zwei Spielplätze und ein Fußballplatz zur Verfügung stehen. Und abgesehen vom Sport können sie einmal im Monat am Kindergottesdienst in der evangelischen Kirche teilnehmen. Der 21-Jährige Christian hat es da mehr mit der Feuerwehr, in der Axel Roß Wehrführer ist. Als Meister in der Werkstatt der ortsansässigen Moselbahn kann der Familienvater mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Nur für Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen - im Ort gibt es nur einen Bäcker - braucht die Familie ein Auto.Zur Pflege der Geselligkeit steht den Erwachsenen neben dem Dorfgemeinschaftshaus das einzige Gasthaus des Ortes offen. Und das Feuerwehrhaus, das einige gern als Gemeindehaus sehen würden (der TV berichtete). Ein anderer Wunsch von Familie Roß wäre schon mit geringem finanziellen Aufwand erfüllbar. Birgit würde sich freuen, wenn die Autos am Ortseingang aus Mülheim langsamer fahren würden. Was schon mit einem Tempo-Limit oder einer Verkehrsinsel erreicht werden könnte.Mittlerweile ist in Andel bereits ein drittes Baugebiet beschlossen. Obwohl es nach Aussage des Interims-Ortsvorstehers Frank Hoffmann noch viele freie Grundstücke gibt. Doch sind die in privater Hand und viele Eigentümer wollen nicht verkaufen. 65 bis 70 Euro kostet der Quadratmeter erschlossenes Bauland. "Das ist für Bernkastel-Kues relativ preiswert", meint Hoffmann, der bis zum offiziellen Amtsantritt von Rolf Kröhner (SPD), dem Sieger der Ortsvorteherwahl am 29. Juni, die Geschicke in Andel leitet.Die Bauland-Kosten sind ein Vorteil, der den Stadtteil attraktiv für Neubürger macht und Familien anzieht. Zumal in Andel etwa 350 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. So wundert es nicht, dass von den 766 Einwohnern jeder Fünfte unter 18 ist. Daher liegt es nahe, dass mancher sich einen eigenen Kindergarten wünscht . Doch der ist vorerst vom Tisch, da es in den kommenden Jahren zu viele freie Plätze in der Verbandsgemeinde gibt.In Andel haben die Kinder ohnehin die Wahl zwischen zwei Häusern: Von derzeit 26 gehen 17 Kinder nach Kues und neun nach Mülheim. Auch über den fehlenden Jugendraum wurde in der Gemeinde beraten. Nachdem Konzepte nicht funktioniert hatten, wird daran gedacht, lieber in örtliche Vereine zu investieren. Vielleicht käme dafür der "Kiesch-Club" in Frage, eine Gruppe Jugendlicher, die Aktionen wie Fußballspielen oder Ausflüge an die Maare organisieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort