In die Stände – fertig – los

WITTLICH-DORF. (peg) Endlich hat die Jugend eigene Räume. Strom und Wasser fließen, die Küche hat einen frischen Anstrich. Fehlt noch die Musik. Das Geld dafür soll am Wochenende zusammenkommen: aus dem Erlös spezieller Stände zur Maikirmes.

In der Arbeiterwohlfahrt (Awo) hat das ehemalige Dorfer Feuerwehrhaus endlich einen neuen Träger gefunden. Es ging wie so häufig um Formalitäten: Miete braucht die Awo keine zu zahlen, doch rein rechtlich muss einer für die Verbrauchskosten gerade stehen. Und die laufen bereits: Seit dem 1. April treffen sich die Mädchen und Jungen hier, immer montags und mittwochs, lernen Rechte und Pflichten selbst organisierter Jugendarbeit kennen, haben Spaß miteinander, und verbrauchen dabei natürlich auch Wasser und Strom. Geschenkt haben wollten sie jedoch von Anfang an nichts. Lieber selber etwas tun, lautet die Devise, dann sei das Ergebnis auch nach ihrem Geschmack. Dabei werden sie kräftig von den Eltern unterstützt: Sie verhandelten mit den politisch Verantwortlichen, knüpften Kontakte zum Kreisjugendpfleger Peter Caspers, zu Hans Floter vom Haus der Jugend und zu Ordnungsamtschef Gerd Claer und setzten schließlich den Traum vom wohnortnahen Jugendraum durch. Nun geht es in Dorf in die nächste Runde: Bares muss her, und das möglichst rasch. Denn eine gute Musikanlage kostet Geld, und etwas gehaltvoller im Klang als das augenblicklich im Notbetrieb laufende Transistorradio darf es schon sein. Da kam den jungen Leuten das Angebot von Reinhold Lehnen gerade recht. Als Vorsitzender des Männergesangvereins, der am kommenden Wochenende die traditionelle Maikirmes ausrichtet, hatte er die Idee, durch von ihnen selbst betriebene Stände für Geld in der noch fast leeren Kasse zu sorgen. Am vergangenen Wochenende war deshalb der nächste Großeinsatz fällig. Eltern und Jugendliche zimmerten gemeinsam die Stände zusammen, die schon bei anderen Dorfer Festen gute Dienste geleistet haben. "An sechs Ständen können sich die Kirmesbesucher am Sonntag amüsieren", erläutert Andreas Heinz. Er selbst steht, wie Ramona Lieser, am Popcorn-Stand. Kevin Schmitz, der nebenan das Dosenwerfen beaufsichtigt, hofft, dass dabei auch für ihn das ein oder andere Maiskorn abfällt. Der Herr der Pfeile heißt am Wochenende Vladimir Sobota. Das heißt, einer der Herren der Pfeile: Geplant ist ein vierköpfiges Einsatzteam pro Stand. Wie alle anderen Aktiven hofft Vladimir, dass sich die Bürger aus Dorf am Sonntag nicht nur im verkaufsoffenen Wittlich verlustieren werden, sondern auch im eigenen Vereinshaus vorbeischauen und an den Nachwuchs denken - und ein wenig in ihn investieren. Je drei Bälle oder Pfeile kosten 50 Cent. Den selben Preis muss man für ein Los der großen Tombola zahlen, für die noch fleißig gesammelt wird. Außerdem warten ein Glücksrad und das immer beliebtere Nagelklopfen auf die großen und kleinen Besucher. Einen Gönner hat die Dorfer Jugend auch im Inhaber der privat betriebenen Schießbude gefunden: Selbst der hat eine Spende angekündigt. Kurzentschlossene für den Dienst in einem der Stände können sich bei Elvira Schmitz, Promenadenweg 8 melden. Sie nimmt auch gerne weitere Spenden für die Tombola entgegen.

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