In drei Monaten schon vieles erreicht

TRABEN-TRARBACH. Seit 1. September arbeitet Yvonne Fries als Schulsozialarbeiterin an der Mont-Royal-Hauptschule in Traben-Trarbach. In dieser Zeit konnte die diplomierte Pädagogin schon einiges bewegen und erreichen. Schulleiter Egon Heckmann ist zufrieden.

"Das war immer schon mein Traumberuf", sagt Yvonne Fries. Wenn man sie beobachtet, wie sie mit den Kindern und Jugendlichen umgeht, sie in kurzer Zeit ein Vertrauensverhältnis aufbaut und ehrlich Anteil nimmt an den Sorgen und Nöten der Heranwachsenden, dann muss man ihr zustimmen. Die 27-Jährige ist seit September dieses Jahres "Anwältin" von 220 Schülerinnen und Schülern der Mont-Royal-Hauptschule in Traben-Trarbach. "Schulsozialarbeiterin" lautet offiziell ihre Stelle, dahinter verbirgt sich ein umfangreiches Arbeitsfeld. Alle Schulen in Traben-Trarbach, von der Grundschule über Haupt- und Realschule, die Schule für Erziehungshilfe in Wolf bis hin zum Gymnasium wünschen sich eine solche zusätzliche Kraft. Traben-Trarbach ist ein sozialer Brennpunkt, das belegen die hohen Zahlen an Problemfällen, die vor keiner Schulart Halt machen. Die Hauptschule profitierte letztlich von einem speziellen Förderprogramm, mit dem diese neue Stelle geschaffen werden konnte. Schulleiter Egon Heckmann ist sich sicher: "Eigentlich braucht jede Schule einen Sozialarbeiter. Die problemfreie Schule gibt es nicht mehr." Yvonne Fries hat ein offenes Ort für Schüler, Eltern und Lehrer. Die Schüler kommen oft mit den "klassischen Problemen" zu ihr: Stress im Elternhaus, Stress mit einem bestimmten Lehrer, Streit mit Mitschülern oder Liebeskummer. Sie ghört geduldig zu und bespricht mit den Schülern Lösungsmöglichkeiten. Oft wirkt sie als Vermittlerin zwischen Eltern und Kind, zwischen Schüler und Lehrer. Sie macht auch Hausbesuche, um so Konflikte besser bewältigen zu können. Und in manchen Fällen ist es notwendig, andere Stellen oder Behörden einzuschalten. Enge Kontakte hat sie zum Jugendamt, zu sozialen Diensten, und zu Ämtern und Verwaltungen. Oberste Maxime ihrer Arbeit ist die Vertrauensbasis. Yvonne Fries: "Die Schüler müssen sich mir anvertrauen können, sie müssen die Gewissheit haben, dass nichts nach außen dringt." Mit den Einzelgesprächen ist ihre Arbeit noch lange nicht erschöpft. In den knapp drei Monaten, in denen sie an der Hauptschule tätig ist, hat sie bereits eine Reihe von Projekten angestoßen und verwirklicht. Mit den Schülerinnen und Schülern einer 6. Klasse hat sie in mehreren Stunden soziale Umgangsformen eingeübt. Dem anderen zuhören, ihn ausreden lassen, bestimmte Regeln einhalten - auch manche Erwachsene könnten ein solches Training gebrauchen. Yvonne Fries unterstützt außerdem das Projekt Arbeitsweltklasse und führte kürzlich mit Schülern der neunten und zehnten Klassen in der Jugendherberge Traben-Trarbach ein Bewerbercamp durch. Am letzten Tag waren Firmenchefs vor Ort, die den angehenden Lehrlingen einiges aus der Berufswelt erzählten - welche Ausbildungsberufe möglich sind, welche Perspektiven bestehen und was von den jungen Menschen erwartet wird. Besonders gerne blickt Yvonne Fries auf die zwei erlebnispädagogischen Tage zurück. Einen Tag und eine Nacht waren die Schüler zusammen, mussten als Team etwas leisten, mussten sich gegenseitig helfen und unterstützen und lernten ganz andere Seiten an sich und den anderen kennen.

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