Investoren lassen sich Zeit

Traben-Trarbach · Seit vielen Jahren schauen die Traben-Trarbacher auf zwei "Problemimmobilien" und fragen sich, wann die Pläne der Investoren Realität werden. Am alten Postgebäude tut sich was, die Bauruine der ehemaligen Kellerei Richard Langguth ist allerdings immer noch nicht beseitigt. Die Investoren lassen sich Zeit.

Traben-Trarbach. Es ist vermutlich der größte Schandfleck in Traben-Trarbach. Das Gebäude der ehemaligen Weinkellerei Richard Langguth befindet sich seit vielen Jahren in einem völlig desolaten Zustand.
Luxuswohnungen lassen warten


Die Stadt Traben-Trarbach hatte im April 2006 die Kellerei mit dem 2176 Quadratmeter großen Grundstück für 14 683 Euro ersteigert - in der Hoffnung einen Investor zu finden, der dort etwas Neues errichtet.
Die Hoffnung wurde erfüllt, als sich 2011 Hans-Günter Loch aus Leiningen (Rhein-Hunsrück-Kreis) meldete. Er ist mit mehreren Firmen in der Immobilienbranche tätig.
Loch legte der Stadt Pläne vor. Er werde das Haus abreißen und dort eine Wohnanlage bauen. Die Bauarbeiten können eventuell noch vor dem Winter beginnen. Die Fertigstellung sei für 2013 vorgesehen (der TV berichtete). Es wurde ein städtebaulicher Vertrag geschlossen.
Im Dezember 2013, als die Ruine immer noch stand, berichtete der TV erneut über das Projekt. Loch hatte seine Pläne konkretisiert. Er werde eine Luxus-Wohnanlage "mit einer technischen und bautechnischen Ausstattung auf höchstem Niveau" errichten und etwa sechs bis zehn Millionen Euro investieren.
Vom TV vor einigen Tagen auf das ehrgeizige Projekt angesprochen, ließ Loch über sein Sekretariat lapidar mitteilen: "Es gibt nicht Neues." Nach TV-Informationen hat die Stadt den städtebaulichen Vertrag mit Loch nun bis ins Jahr 2015 verlängert.
Ende dieses Jahres läuft die Städtebaumaßnahme Traben-Trarbach aus. Will Loch für den Abriss Geld aus dem Fördertopf, muss er sich sputen.
Ebenfalls eine Problemimmobilie ist seit vielen Jahren das ehemalige Postgebäude am Trabener Brückenkopf. Es ist ein stattlicher, späthistoristischer Zweiflügelbau mit Jugendstileinfluss. Seit 2012 gehört es der Immobilien-Gesellschaft AS-Verwaltung in Mettmann. Auch deren Geschäftsführer Alfred Schneider hält sich auf TV-Anfrage bedeckt. "Es gibt nichts zu berichten", sagt er kurz angebunden. Dabei gab es an dem unter Denkmalschutz stehenden "ehemaligen kaiserlichen Postamt" schon einige Bautätigkeiten.
Vier neue Balkone


An einer Seitentür ist das Formular "Baugenehmigung" befestigt. Für jeden sichtbar: An der schmalen Seite Richtung Litziger Lay wurden vier Balkone angebaut.
Im August 2013 hatte Schneider gegenüber dem TV gesagt, er hoffe, Ende 2014 mit dem Umbau fertig zu sein. In historischem Ambiente würden Wohnungen, Büros, Praxen, Ladenlokale und Ferienwohnungen entstehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort