Irgendwann muss Schluss sein

Vor 35 Jahren haben sie aufgehört. Doch an der Maringer Kirmes wollen die "Maringos", die immer mal wieder bei Festen aufgespielt haben, ein letztes Mal auftreten.

 An der Maringer Kirmes wollen „Die Maringos“ sich endgültig von der Bühne verabschieden. Im Bild die beiden Brüderpaare Dieter Bracht, Klaus Heil, Hermann Heil und Reinhard Bracht (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

An der Maringer Kirmes wollen „Die Maringos“ sich endgültig von der Bühne verabschieden. Im Bild die beiden Brüderpaare Dieter Bracht, Klaus Heil, Hermann Heil und Reinhard Bracht (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Maring-Noviand. (urs) Ihre ersten Auftritte rufen Bilder aus längst vergangener Zeit in Erinnerung. In azurblauen Smoking-Jacken seien sie aufgetreten, erinnern sich die vier "Maringos". Dazu natürlich schwarze Beinkleider - denn die 70er mit ihren grellen Farben sind noch weit weg, als das Quartett die Bühne betritt. Selbst der Rock'n'Roll hat es 1962 noch nicht geschafft bis in die Dorfsäle an der Mosel.Sie hätten halt einfach Tanzmusik gespielt, so wie das in den 60er Jahren üblich gewesen sei, erzählt Saxofonist Dieter Bracht. "Damals war das Repertoire ziemlich klein", nennt Hermann Heil den Schwerpunkt "deutsche Schlager". Aber vor allem hätten sie Walzer gespielt, Foxtrott, Rheinländer oder auch Märsche. Manche der damals modernen Stimmungslieder seien aber noch heute sehr aktuell, freut sich der beigeisterte Akkordeonspieler. Seine "Hohner" ist ein Schmuckstück, und auch die Orgel - Keyboards waren noch nicht salonfähig - tut noch ihren Dienst. Dabei ist es schlicht ein Bausatz-Modell, das Dieter und sein Bruder, Bass-Gitarrist Reinhard, zusammengebaut haben. Die Spannung vor dem ersten Ton sei groß gewesen, erzählt Heil. Doch die Orgel habe vom ersten Ton an gut geklungen.Der Vierte im Bunde ist Schlagzeuger Klaus Heil, der Bruder von Hermann Heil. In dieser Besetzung haben die "Maringos" zehn Jahre gespielt. Und das sowohl in Maring wie rundherum. Meist waren sie an zwei Wochenenden pro Monat unterwegs, aber dann drei oder vier Tage hintereinander. "Am schlimmsten waren die Montagabende", weiß Hermann Heil noch heute. 1972 hörten sie dann auf. Der Jüngste im Quartett, der heute 54-jährige Reinhard Bracht, begann mit dem Studium, und auch die anderen waren beruflich mehr eingespannt. Doch die Instrumente blieben nicht dauerhaft eingepackt. Bei Festen wie der Kirmes oder bei Jubiläen oder ähnlichen Anlässen war auf die "Maringos" immer wieder Verlass. Mit dem Auftritt bei der Maringer Kirmes, bei der der Heimatverein am 29./30. September sein 80-jähriges Bestehen feiert, wollen sie aber endgültig Abschied nehmen. "Irgendwann muss Schluss sein", meint Herrmann Heil, der inzwischen seinen 70. Geburtstag gefeiert hat. Bruder Klaus (61) und Dieter Bracht (63) sehen das wohl noch gelassener - doch zu den "Maringos" gehören nun einmal vier. Die Kirmes beginnt am Samstagabend mit der Festfeier. Dort sind dann auch die "Maringos" zu hören. Am Sonntag, 10.30 Uhr, ist das Festhochamt. Frühschoppen und Mittagessen schließen sich an. Am Nachmittag sorgen der Chor der Grundschule, Zauberer "Hamid", das Männerquartett Maring, sowie die Bands "DB.Romantic-Sax" und "Oberkrainer" für Unterhaltung.

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