"Ja" zum Vereinshaus

WITTLICH-NEUERBURG. Das neue Vereinshaus, der Friedhof, ein Hinweisschild für Fremde und gefällte Akazien auf dem Neuerburger Kopf standen auf der Tagesordnung der Sitzung des Ortsbeirates in "Heiners Scheune".

Wüste Anschuldigungen hatte Neuerburgs Ortsvorsteher Reinhold Westhöfer sich anhören müssen: Rund 15 Robinien seien völlig unsinnig auf dem Neuerburger Kopf gefällt und das Terrain in einem wüsten Zustand hinterlassen worden. Wie hatte er zu dieser Tat nur seine Einwilligung geben können. Tatsache sei, so stellte Westhöfer in "Heiners Scheune" klar, dass er vorher nicht gefragt und erst zu einem Zeitpunkt von dem Vorhaben informiert worden sei, als die Maschinen bereits bestellt waren. Tatsache sei auch: Die Bäume waren faul oder drohten umzufallen, auch wenn noch immer anders lautende Gerüchte im Umlauf seien. An einigen Stellen des Kopfes bezweifelt Ratsmitglied Werner Surges die Felssicherheit: Die soll geprüft werden. Auch auf dem Friedhof wartet noch Arbeit an Hecken und Bäumen: Einige waren bei der soeben abgelaufenen Fäll- und Rückschneideaktion vergessen worden. Der Rat schlug einstimmig vor, dem Trend nach Rasenbestattungen zu folgen und prüfen zu lassen, ob auch Neuerburg seinen Bürgern einen Rasenfriedhof anbieten kann. An einem Hinweisschild für Orts- unkundige, wie es bereits Wengerohr und Lüxem bewilligt haben, ist Neuerburg interessiert. Der eigene Finanzierungsbeitrag des Stadtteils, rund 500 Euro, könne möglicherweise vom ansässigen Gewerbe erbracht werden, regte Max Reihsner an. Ein weiterer kreativer Vorschlag: Neuerburgs Wanderwege in den Plan zu integrieren. Beschlossene Sache ist seit Juni 2004, dass der Stadtteil für sein marodes Vereinshaus einen Ersatz bekommen soll. Auch der Platz dafür ist klar: Beim Festplatz soll es einmal stehen. Gerd Claer und Thomas Spindler von der Stadtverwaltung hatten nach Gesprächen mit den Vereinen einen Plan erstellt, der nun die ungeteilte Zustimmung des Ortsbeirats fand. Ein etwa 140 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum mit zwei insgesamt 50 Quadratmetern großen Mehrzweckräumen am Kopfende, die durch mobile Trennwände abgeteilt sind, bildet die eine Seite des zweigliedrigen Baukörpers. Daneben befinden sich Küche, Lagerräume und Toilettenanlage, einschließlich einer separaten Behindertentoilette. Das höhenmäßig gegeneinander versetzte Dach aus Zinkblech ermöglicht einen zusätzlichen Lichteinfall von oben in den großen Raum, der bei einer Reihenbestuhlung rund 100 Menschen Platz bietet. Am 15. Mai wird dieser Vorschlag nun im Ausschuss für Jugend, Soziales und Sport beraten, bevor er im Juni in den Stadtrat geht. Die nun empfohlene, sehr komplexe Bauweise sei sowohl beim Bau als auch in der laufenden Bewirtschaftung kostengünstig, meinte Claer, der jedoch nichts zu den Kosten sagen konnte. Die Kosten müssen noch berechnet werden

Die müssten erst berechnet werden, wozu noch keiner eine Chance gehabt habe: Dieser Plan sei um halb sieben fertig geworden, um halb acht begann die Sitzung des Ortsbeirates. Zuschussmöglichkeiten sieht die Stadt lediglich im Investitionsstock des Landes Rheinland-Pfalz. Eine Förderung setzt allerdings voraus, dass die Stadt als Träger des Hauses auftritt - Vereine dürfen dieses Geld nicht beantragen.

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