Jede Menge Diskussionsdedarf in Sachen Schulkooperationen

Die Kooperation der weiterführenden Schulen in Manderscheid und Gillenfeld, wie sie der Schulentwicklungsplan des Kreises Bernkastel-Wittlich vorschlägt, trifft vor Ort mehr oder minder auf vorsichtige Akzeptanz. Die vorgesehene Schüleraufteilung wird allerdings kritisiert.

Manderscheid/Gillenfeld. Am Montag wurde der Schulentwicklungsplan des Kreises im Kreistag vorgestellt (der TV berichtete). Eine der gravierenderen Änderungen, die der Plan vorsieht: Die Regionalen Schulen Manderscheid und Gillenfeld sollen gemeinsam eine "Realschule plus" bilden. Vorgabe des Bildungsministeriums ist außerdem: Nicht vertikal, sondern horizontal soll gegliedert werden. Das heißt, dass beispielsweise die Klassen 5 bis 7 an einem Standort unterrichtet werden, die Klassen 8 bis 10 an dem anderen.Kreise haben unterschiedliches Tempo

Eine Kooperation scheint bei den Verantwortlichen vor Ort vorstellbar, die Art und Weise der Schüleraufteilung jedoch nicht. Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der VG Manderscheid, sagte: "Dass die Schülerzahlen uns zum Handeln zwingen, ist klar. Falls es den Verbund geben wird, dann muss es jedoch möglich sein, dass die Manderscheider Schüler nach Manderscheid gehen und die Gillenfelder nach Gillenfeld. So lange beide Schulen zweizügig sind, sollte das so bleiben."Der Manderscheider Schulleiter Karl Weins sieht auf Dauer ebenfalls keine Alternative zur Kooperation mit Gillenfeld und spricht sich wie auch Schulelternsprecherin Karin Warscheid gegen die Aufteilung der Schüler nach Klassenstufen aus, für die "die Kinder durch die Gegend transportiert werden müssten".Letzterem schließt sich Richard Neugebauer, Schulleiter der Regionalen Schule Gillenfeld, an. Doch sieht er noch weitere Probleme. Der Kreis Bernkastel-Wittlich und der Vulkaneifelkreis sind beim Thema Schulentwicklungsplan mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs. In Wittlich wurde der Plan am Montag bereits vorgestellt. In Daun hat das gleiche Gremium den Plan am selben Tag erst in Auftrag gegeben. Neugebauer: "Wir wissen im Vulkaneifelkreis insgesamt noch gar nicht, wo die Reise hingeht." Deshalb ist er, was Kooperationspartner angeht, vorsichtiger: "Wir müssen kooperieren — und eine Option ist dann Manderscheid."Wie sein Manderscheider Kollege verweist er außerdem dar auf, dass die Schülerströme der Zukunft durch die neuen Schulformen gar nicht vorhersehbar seien. Niemand könne sagen, wie die "Realschule plus" oder die "Integrierte Gesamtschule" angenommen würde.

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