Jeder Vierte ein Spender

TRITTENHEIM. Die Aussicht auf kostenlosen Eintritt in Verbindung mit einer guten Tat trägt Früchte. Von 500 Besuchern eines Konzertes der Gruppen "Stargate", "20 Up" und "Room 51" ließen sich 112 für die Stefan-Morsch-Stiftung typisieren.

 Mit den Konzertbesuchern lassen sich auch Bandmitglieder von Heidi Fetzer Blut entnehmen. Im Bild Frank Thomas, Elmar Kaufmann, Jan Leyendecker, Martin Bollig und Mario Stammel (von links). Foto: Ursula Schmieder

Mit den Konzertbesuchern lassen sich auch Bandmitglieder von Heidi Fetzer Blut entnehmen. Im Bild Frank Thomas, Elmar Kaufmann, Jan Leyendecker, Martin Bollig und Mario Stammel (von links). Foto: Ursula Schmieder

Ein bisschen pieksen - und schon ist es vorbei. Schlimm ist der kurze Abstecher ins Untergeschoss des Trittenheimer Jugendheims für niemanden, höchstens ein bisschen unangenehm. Doch vielleicht kann ja gerade die eigene Typisierung irgendwann ein Menschenleben retten. Was macht es daher schon aus, in der Warteschlange etwas anstehen zu müssen. Zumal das ansonsten vor einem Konzert ja nicht anders ist. Erst recht nicht bei einem wie diesem, wo sich drei heimische Bands ein Stelldichein geben. Denn die Gruppen "Stargate", "20 Up" und "Room 51" haben nicht nur allesamt ihren Sitz in der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron. Die Musiker stammen auch überwiegend aus einem der vier Orte. Auch die von "Room 51", die an diesem Abend ihren ersten öffentlichen Auftritt absolvieren. Die Idee für das etwas ungewöhnliche Benefiz-Konzert war vor etwa zwei Jahren geboren worden. Damals überbrachten "Stargater" der Stefan-Morsch-Stiftung einen Scheck. Die Reaktion von Gründer Emil Morsch war jedoch überraschend. "Das freut uns sehr", habe er damals gesagt, erinnert sich Morsch. Doch würde er sich noch mehr über "Spender" freuen. Dass das Orga-Team der Band, Frank und Michael Thomas sowie Thomas Tubesing, seine Anregung so rasch aufgriff, finde er toll. Denn gerade die Typisierung junger Leute sei wichtig, da Menschen jenseits der 60 aus den Spenderdateien herausfallen. Die Bilanz von 112 typisierten jungen Leuten, die als Dankeschön ihren Eintritt zurückerhielten, ist für ihn daher eine super Sache. "Wir sind sehr zufrieden", kommentiert Morsch, dass er und seine Helfer an dem Abend schon die "eiserne Ration" an Röhrchen angreifen mussten. Für Karl Heinz Leitzgen war es jedenfalls keine Frage, sich typisieren zu lassen. "Ich finde, das ist eine sehr gute Idee", lobt der Neumagener, der auch regelmäßig zum Blutspenden geht. Und direkt im Nachbarort sei das schon praktisch. Die 18-jährigen Stephanie Rube und Nina Hoffmann sehen das ähnlich. Sie seien dabei, "weil es für einen guten Zweck ist und vielleicht anderen Leuten helfen kann". Auch etliche Bandmitglieder nutzten die Gelegenheit. "Wir haben uns ja bereit erklärt, für einen guten Zweck zu spielen", begründet Joachim Schander aus Piesport. Frank Thomas ist vom zeitigen Andrang für das Konzert positiv überrascht. "So früh so viele Leute, das habe ich noch nie erlebt", kommentiert er, dass schon vor 21 Uhr 150 der insgesamt 500 Konzertbesucher eingetrudelt waren. Der Erlös von "Benefiz meets Rock”, an dessen Vorbereitung und Durchführung auch der Jugendraum Neumagen-Dhron beteiligt war, kommt neben der Morsch-Stiftung auch dem Kinderhaus St. Anton in Plein zugute.

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