Jeder kann helfen

Nach vielen Jahren guter Zusammenarbeit mit ihren Partner in Minsk musste sich die Tschernobyl-Hilfe Erbeskopf, um die Kindererholung fortführen zu können, einen neuen Partner in Weißrussland suchen. Nachdem dies gelungen ist, kann die Organisation auch dieses Jahr wieder eine Kindererholung anbieten, für die sie Gastfamilien sucht.

Erbeskopf. (red) Nach wie vor ist es für die von Tschernobyl betroffenen Kinder im Alter zwischen acht und 13 Jahren, die in den strahlenverseuchten Regionen leben und die nicht akut krank sind, dringend notwendig, sich drei Wochen lang hier zu erholen, um ihren Organismus und die Abwehrkräfte zu stärken. Es gibt keine Alternative, ein Erholungsurlaub in unverstrahlten Gebieten innerhalb Weißrusslands ist nicht möglich, da es keine zuverlässigen Partner für solche Aktionen gibt. Der Aufenthalt der Kinder dient gleich mehreren (guten) Zwecken: Ziel ist es natürlich in erster Linie, die Gesundheit der jungen Gäste zu stärken. Dazu trägt nicht nur die Luftveränderung bei. In Weißrussland sind die angebauten Produkte nach wie vor stark belastet, und es ist schwierig, überhaupt frisches Obst und Gemüse zu bekommen. Inzwischen leidet jedes dritte Kind in Weißrussland an einer Veränderung der Schilddrüse. Untersuchungen haben ergeben, dass ein mehrwöchiger Aufenthalt der Kinder in Deutschland aufgrund der gesünderen Lebensbedingungen eine Stärkung und Stabilisierung des Immunsystems über Monate hinaus bewirken kann. Auch die Erfahrungen mit den jungen Besuchern, die in den vergangenen Jahren in unserer Region zu Gast waren, bestätigen dies.Darüber hinaus sieht die weißrussische Bevölkerung die Aktion als ein Zeichen der Humanität und Solidarität. Die Kinder werden damit auch zu Hoffnungsträgern, die nicht nur für sich selbst Kraft schöpfen, sondern durch die Begegnungen und neuen Erfahrungen Veränderungen im eigenen Land bewirken können.Info-Veranstaltung am 6. April in Neunkirchen

Die Kinder erleben keineswegs - wie oft befürchtet wird - einen Kulturschock im reichen Westen, sondern die Erfahrungen in Deutschland sind wichtig für sie und haben auch langfristig positive Auswirkungen. In den Gastfamilien erfahren die Kinder Zuwendung und Wärme, sie lernen wieder spielen und lachen, sie tanken Gesundheit und Lebensmut und bekommen auf mancherlei Weise materielle Unterstützung. Für den dreiwöchigen Aufenthalt der Kinder ist wieder ein Freizeitprogramm geplant. An ein bis zwei Nachmittagen in der Woche soll den Mädchen und Jungen ein Zusammentreffen bei Spielen und Unterhaltung ermöglicht werden. Hier ist die Tschernobyl-Hilfe Erbeskopf e.V. auf die Beteiligung von Vereinen und Organisationen am Freizeitprogramm angewiesen. Wer sich vorstellen kann, einen Vor- oder Nachmittag mit den Kindern zu gestalten, kann sich unter den angegebenen Telefonnummern melden. Die diesjährige Aktion findet vom 24. Juni bis zum 15. Juli statt, Informationen gibt es bei Manfred Bungert, Telefon 06504/99050, und Heike Bohn, 06507/2576. Der Verein trägt die Kosten für den Transport und die Versicherungen, alle Kinder sind kranken-, unfall- und haftpflichtversichert, und auch die Deutsch sprechenden Begleitpersonen sind jederzeit erreichbar.Am Sonntag, 6. April, 16 Uhr, findet im Bürgerhaus in 54426 Neunkirchen eine Infoveranstaltung statt, zu der der Verein einlädt.Damit sich gesundheitlich angeschlagene und besonders bedürftige Kinder bei uns in Deutschland erholen können, sind Spenden willkommen. Ab 25 Euro gibt es eine Spendenquittung. Spendenkonten der Tschernobyl-Hilfe Erbeskopf e.V. : Konto 4001 8020 bei der Sparkasse Mittelmosel Eifel-Mosel-Hunsrück, BLZ 58751230; Konto-Nr. 2137190 bei der VR Bank Mosel-Hunsrück eG, BLZ 570 698 06. Infos über den Verein www.tschernobyl-hilfe.de

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