"Jederzeit absolut korrekt verhalten"

Nach dem Ärger im Umfeld der Jagdpacht-Vergabe und dem dazu erschienenen Beitrag im Trierischen Volksfreund hat der Bettenfelder Gemeinderat in einer Bürgerversammlung den gesamten Ablauf der Vergabe noch einmal detailliert rekonstruiert.

Bettenfeld. (uhe) "Wir haben aufgrund einiger, weniger Leute seit Jahren eine schlechte Presse, und das hat Bettenfeld einfach nicht verdient", sagt Manderscheids VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz. Und weil von den "einigen, wenigen Leuten" an diesem Abend keine anwesend sind, richtet sich die Botschaft zunächst an den TV-Mitarbeiter (und Autor dieses Beitrags), der offensichtlich mit einem Artikel über Bettenfeld zu dieser "schlechten Presse" beigetragen hat. In diesem Bericht ging es um die Vergabe der Jagdpacht, die als "selbst für Bettenfelder Verhältnisse umstrittene Aktion" bezeichnet wurde. Außerdem war ein Zitat des ehemaligen Jagdpächters Ewald Holstein, der am Rande seiner Verabschiedung und Geburtstagsfeier die Vergabe der Jagdpacht, bei der er nicht zum Zug kam, als "sehr dubiose Angelegenheit" bezeichnet hatte, Gegenstand des Artikels."So etwas kann nicht unbeachtet bleiben", sagt Bettenfelds Bürgermeister Reinhold Meuers, bevor er den rund 25 anwesenden Bürgern die Vergabe der Jagdpacht chronologisch darlegt: vom ersten Gespräch mit dem damaligen Jagdpächter Holstein im Juli 2007 über die schriftlichen Angebote, die von Holstein eingereicht und von der Gemeinde abgelehnt worden seien, bis hin zur Vergabe an einen neuen Pächter aus Köln, der letztlich ein Angebot abgegeben habe, das auch aus Sicht der Gemeinde vertretbar gewesen sei."Der Knackpunkt war von Anfang an der, dass Holstein nicht bereit war, den gesamten Wildschaden zu übernehmen", sagt Gemeinderat Klaus Pütz, der auch Mitglied des Jagdvorstands ist. So sei in den Angeboten, die Holstein eingereicht habe, die Aufwendung für den Wildschaden stets pauschaliert gewesen, womit die Gemeinde finanziell ein hohes Risiko eingegangen wäre. Und auch auf den Vorschlag der Bettenfelder, die Pacht unter den bisherigen Bedingungen statt auf zwölf zunächst nur auf drei Jahre zu verlängern, sei Holstein nicht eingegangen."Wir haben natürlich erkannt, dass der Bau der Biogasanlage nicht unproblematisch ist", sagt der VG-Bürgermeister und bezieht sich damit auf Schäden, die auf den für die Biogasproduktion notwendigen Maisfeldern von Wildschweinen verursacht werden. Und eben diese Wildschäden hätten dazu beigetragen, dass andere Interessenten von einer Übernahme der Bettenfelder Jagdpacht Abstand genommen hätten, erklärt auch Meuers. Deshalb sei das Angebot des neuen Pächters, das bei 34 000 Euro liege und in dem zusätzlich die Kosten der Wildschäden komplett abgedeckt seien, "für die Gemeinde ein Glücksfall"."Wir haben uns jederzeit absolut korrekt verhalten", schließt der VG-Chef nach knapp einer Stunde den Tagesordnungspunkt Jagdpacht ab. Und da auch zu diesem Zeitpunkt von den eingangs erwähnten "einigen, wenigen Leuten" trotz Einladung keiner erschienen ist, richtet sich diese Botschaft an die anwesenden Bürger und natürlich an den Mann von der Zeitung. Dieser notiert sich alles und gibt das so weiter.

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