Jetzt geht's um Schadensbegrenzung

WITTLICH. (mai) Der "Host Nation Council Spangdahlem" beschäftigt weiter die Gemüter: Im Kreis gibt es nun ein klares Nein zur Mitgliedschaft. Elke Leonhard bemüht sich um Schadensbegrenzung.

Jetzt ist es definitiv: Ändert der Vorstand des "Host Nation Council Spangdahlem" seine Beitragssätze nicht, dann wird sich der Kreisausschuss in seiner Sitzung am 1. Dezember gegen die Mitgliedschaft in dem Verein entscheiden. So äußerten sich zumindest gestern die Vertreter von CDU und FDP, den beiden Parteien, die sich in der ersten Abstimmung zu dem Thema Anfang November noch für die Mitgliedschaft des Landkreises ausgesprochen hatten. Zur Erinnerung: Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Landrätin Beate Läsch-Weber ihren stellvertretenden Vorsitz im Council niedergelegt hatte. Hintergrund der Entscheidung war offensichtlich die Erhöhung der Mitgliederbeiträge, mit der der Council-Vorstand Läsch-Weber am Montag überrascht hatte. Demnach muss ein Landkreis künftig 5000 statt wie zuvor 1000 Euro Beitrag pro Jahr zahlen. Die Erhöhung hat zur Folge, dass der Kreisausschuss, der sich Anfang November für die Mitgliedschaft bei einem Beitrag von 1000 Euro entschieden hatte, die Sache neu diskutiert. Alex Licht, Vorsitzender der CDU im Kreis und als Privatperson Mitglied im Council, sagte gestern: "Unter diesen Umständen wird die CDU nicht mehr für die Mitgliedschaft des Kreises stimmen." Er hoffe allerdings, dass der Council-Vorstand die Beitragserhöhung noch einmal überdenke. Auch Dirk Richter, FDP-Vorsitzender im Kreis, stellte klar: "5000 Euro - das machen wir nicht mit." Grundsätzlich hält der Kommunalpolitiker den Verein für absolut sinnvoll ("So etwas hätte es schon längst geben müssen."), doch sollte er vor allem von den Unternehmen getragen werden, die ja auch den wirtschaftlich von den Amerikanern profitieren. "Dass hier wieder alles auf die öffentliche Hand abgeschoben werden soll, ist typisch deutsch, doch das passt nicht in die Zeit." Bei einem Defizit von mehreren Millionen Euro im kommenden Jahr, müsse der Landkreis jede Investition genau überdenken. Andernorts ist man derweil um Schadensbegrenzung bemüht. MdB Elke Leonhard, Mitbegründerin und eine der drei verbliebenen stellvertretenden Vorsitzenden des Councils, sagte gestern: "Ich will dass der Vorstand bald zusammenkommt, um Irritationen aus dem Weg zu räumen." Die Eifel-Mosel-Region könne es sich nicht leisten, eine Wertschätzung von mindestens 200 Millionen Euro in den Wind zu schreiben. Es sei wichtig, die Freundschaft zu den Amerikanern zu erhalten und zu vertiefen. Ob sich die Kommunen auch finanziell am Council beteiligen sollten die Kommunalpolitiker selbst entscheiden. Ihr Parteikollege Günter Rösch hatte bei der ersten Abstimmung im Kreisausschuss dieses Engagement des Landkreises schon abgelehnt.

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