Ein wenig der Atmosphäre von früher kam beim Sportfest des SV Klausen rüber, als am Sonntag die Regionalligisten des FSV Salmrohr mit Klausen als Partner in der Spielgemeinschaft und Hassia Bingen aufliefen. Zwar waren es "nur" die A-Junioren, aber trotzdem: Es war Spitzensport vom Feinsten und von dieser Begegnung hing viel ab. Am Ende hatte Gastgeber FSV die Partie mit 1:5 verloren und muss absteigen, der Gast hat trotz eines klaren Sieges die Meisterschaft knapp verpasst. Wer einen Spitzenbesuch und die entsprechende Stimmung erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die sechsjährigen Minis der eigenen Spielgemeinschaft, die kurz vorher spielten, brachten da mit ihrem 7:1-Sieg schon mehr an Begeisterung rüber. Es wurde deutlich: Beim SV Klausen ist der Abschied vom großen Fußball und die Rückkehr in heimische Gefilde vollzogen. Mit dem Rückzug seiner Rheinland-Liga-Elf war er vor zwei Jahren eingeläutet worden, nachdem der Sponsor seine Zahlungen eingestellt hatte. "Wir stellen in der Saison 2005/2005 eine C-Klassen-Elf und nehmen die Option auf die Meldung einer Bezirksliga-Elf nicht wahr", lautet die klärende Aussage des SV-Vorsitzenden Helmut Mathei. Der Jugendfußball wird in Klausen wieder Priorität haben. "Gemeinsam mit den Nachbarvereinen, auch mit Salmrohr, wo alle möglichen Perspektiven für den Nachwuchs angeboten werden, werden wir optimale Nachwuchsarbeit anbieten", sagt der SV-Boss. Wie im Spielkreis sonst nirgendwo, haben auch die Mädchen hier eine Chance, Fußball zu spielen. Das Sportfest in diesem Jahr machte die Kehrtwende schon recht deutlich. Nicht Frust über fehlenden Spitzenfußball, der in der Vergangenheit nur mit Geld möglich war, sondern Freude vor allem über den Nachwuchs war überall festzustellen, zumal das Wetter prächtig war. Den ganzen Sonntag über gab es Spiele der Juniorenklassen, von den "Bambinis" bis zu den 18-jährigen A-Junioren. Die Messdiener tummelten sich mit Pater Karl-Josef als Schiedrichter auf dem tollen Rasengelände. Allein zehn Mal traten Teams der "Alten Herren" aus den umliegenden Vereinen gegeneinander an. Höhepunkt war hier das Spiel der Kreisauswahlmannschaften "Ü50" der Altkreise Bernkastel und Wittlich. Freizeitkicker und Betriebsmannschaften aus Wuppertal, Düsseldorf Luxemburg und der heimischen Region verbanden den Kurzurlaub mit einem Treff im Klausener Waldstadion. Der etwas andere Höhepunkt war die große Beach-Party in der Festhalle. "Da war der Bär los", sagt Helmut Mathei. Beim Festrummel konnten alle hinter und vor der Theke einen Vorsitzenden erleben, der guten Mutes und mit viel Engagement die neuen Aufgaben angeht, die Jugendarbeit optimieren will und den Aufstieg des C-Klassen-Teams anstrebt.