Jetzt ist der städtische Gärtner am Zug

Unkontrollierter Unkrautwuchs sorgte am Traben-Trarbacher Bahnhof immer wieder für Ärger bei den Bürgern (der TV berichtete). Die Visitenkarte der Stadt präsentierte sich unansehnlich, und die Deutsche Bahn (DB) hielt ihre Zusage, ein besonderes Augenmerk auf die Grünanlagen zu richten und schnellstens wieder Ordnung zu schaffen, nicht ein. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus reichte es jetzt: Sie beauftragte den städtischen Gärtner, der die verwilderten Beete nun aufräumt.

 Der städtische Gärtner Wilhelm Huthmacher (links) und sein Helfer Gert Schweigert haben auf Anweisung von Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus damit begonnen, Ordnung in das verunkrautete und verwilderte Gelände rund um den Trabener Bahnhof zu bringen. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Der städtische Gärtner Wilhelm Huthmacher (links) und sein Helfer Gert Schweigert haben auf Anweisung von Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus damit begonnen, Ordnung in das verunkrautete und verwilderte Gelände rund um den Trabener Bahnhof zu bringen. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Im September 2007 hatten sich die ersten Bürger wegen der verwahrlosten Anlage an den Trierischen Volksfreund gewandt, und Hans-Peter Kohlbecker vom Bahnhofsmanagement Koblenz versicherte, dass zwei- bis dreimal pro Jahr die Pflegearbeiten an den Pflanzbeeten ausgeführt würden. Auch DB-Sprecher Torsten Sälinger sagte dem TV, man wolle ein besonderes Augenmerk auf die Qualität der Grünpflege legen. Einige Wildkräuter wurden tatsächlich im letzten Herbst ausgezupft, dann wurden die Arbeiten eingestellt, und das Areal um den Bahnhof blieb ungepflegt. Als der TV im Juli dieses Jahres nachhakte, sagte Kohlbecker zu, sich um die Sache zu kümmern und sie schnellstens wieder in Ordnung zu bringen. Doch augenscheinlich tat sich nichts, und eine Anwohnerin der Sponheimer Straße ließ letzte Woche im Gespräch mit dem TV ihrem Frust freien Lauf: "Das ist zum Kotzen." Jeden Tag komme sie an der ungepflegten Grünanlage vorbei und ärgere sich immer maßlos.

Auf neuerliche Nachfrage sagte Hans-Peter Kohlbecker, es sei ihm "selber ein Rätsel", warum es mit der Pflege in Traben-Trarbach nicht geklappt habe. "Wir haben kontrolliert, und dann lief es auch", sagte er und versicherte, der Sache noch einmal nachzugehen.

Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus verwies zunächst darauf, dass das Areal der Deutschen Bahn gehört, doch dann entschloss sie sich zu raschem Handeln und beauftragte den städtischen Gärtner Wilhelm Hutmacher, Ordnung in die Wildnis zu bringen.

Die Stadt bemühe sich, "definitiv zu einer Regelung zu kommen", so Pönnighaus. Hans-Peter Kohlbecker wolle nun prüfen, ob Traben-Trarbach künftig die Pflegearbeiten der Bahnhofs-Beete gegen Entgelt übernehmen könne. Bislang seien Gärtner der Bahn damit beauftragt. Eine Zusage konnte er der Bürgermeisterin jedoch noch nicht machen.

Dessen ungeachtet werden Gärtner Hutmacher und sein Helfer Gert Schweigert ihre Arbeiten am Bahnhofsgelände fortsetzen. Der Bürgersteig ist teilweise zugewachsen, unterhalb des Parkplatzes hatten Unbekannte Grünschnitt in den Rabatten entsorgt, und Gert Schweigert ärgert sich über die vielen Hundehaufen in den Beeten.

Ein Bahn-Bediensteter soll die Anlage noch einmal inspizieren, und dann bleibt zu hoffen, dass der städtische Gärtner mit seinem grünen Daumen grünes Licht erhält und die Flächen weiterhin pflegen und bepflanzen kann.

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