Jetzt sind die Bürger gefragt

HETZERATH. (mai) Der Schwerlastverkehr, der durch den Ort brettert, hat in Hetzerath bereits für eine Menge Ärger gesorgt. Am Donnerstag, 14. Juli, soll es eine Einwohnerversammlung zu dem Thema geben.

Otmar Mischo hofft auf einen sachlichen Ton bei der Einwohnerversammlung zur Ortsdurchfahrt und zu dem Problem der Mautflüchtlinge. "Die Emotionen sind hoch geschlagen bei dem Thema, nun möchten wir in Ruhe mit den Bürgern über die L 141 sprechen." Mit "wir" ist der Hetzerather Gemeinderat gemeint. Mischo betont: "Alle Fraktionen wollen, dass der Schwerlastverkehr - bis auf die Anlieger - aus der Ortsdurchfahrt rauskommt, nur die Wege dorthin sind verschieden. Verschieden in puncto Zeitabfolge." Am 9. Juni hatten die Gemeinderäte von Hetzerath, Föhren und Naurath eine Resolution verabschiedet, mit der sie die verantwortlichen Stellen auffordern, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Maut-Flüchtlinge aus den Orten fern zu halten. Naurath und Föhren forderten zusätzlich ein Durchfahrtverbot für LKW mit mehr als 7,5 Tonnen. Der Hetzerather Rat - bis auf die Bürgerliste - wollte hingegen nicht so weit gehen. Die Mehrheit des Rats fürchtete Nachteile für die heimischen Betriebe und sprach sich zunächst nur für verdeckte Zählungen aus, um das Ausmaß der Verkehrsbelastung festzustellen. Diese Entscheidung brachte wiederum die Anwohner der Ortsdurchfahrt auf die Palme. Sie blockierten wenige Tage später die L 141, indem sie ihre Autos abwechselnd rechts und links an der Straße parkten. So sorgten sie für teilweise chaotische Zustände in der engen Straße. Doch nicht alle Laster, die durch Hetzerath donnern, sind auch Mautflüchtlinge. Neben den Fahrern, die durch den Ort müssen, weil sie nahe gelegene Ziele anfahren, gibt es auch diejenigen, die die Mautzahlstelle der Hetzerather Tankstelle ansteuern. Betreiber Helmut Wagner meint jedoch: "Die Laster, die wegen der Mautzahlstelle zusätzlich hierher kommen, sind die wenigsten. Ich habe zu 90 Prozent Stamm-Kunden."Geschäftsleute gegen Straßen-Sperrung für LKW

Die Laster müssten zudem nicht durch den Ort fahren, sie könnten an der Tankstelle wenden, räumt er ein. Dennoch ist ihm klar, dass ein LKW-Fahrer, der nach Trier will, nicht wieder zurück zur Salmtaler Auffahrt fährt, sondern Hetzerath passiert und die Föhrener Auffahrt nimmt. Die Aufregung um den Durchgangsverkehr hält er für übertrieben. "Die Leute sollen sich nicht so haben, das ist Masche im Moment, gegen alles wird demonstriert." Er lehnt - wie andere Geschäftsleute an der Hauptstraße auch - die Sperrung der L 141 für Laster ab 7,5 Tonnen ab. Dem Bürgermeister geht es bei der Einwohnerversammlung nicht nur um den Schwerlastverkehr auf der L 141. Seit Jahren kämpft er für den Ausbau der Straße, der eine generelle Verengung auf sechs Meter mit sich bringen soll. Ab 2006 ist der Ausbau möglich, aber einige Leute wollen zuerst die Laster draußen haben. Mischos Appell lautet deshalb: "Wir müssen beides parallel fahren. Wir haben jetzt die Chance für den Ausbau, die kommt nie wieder. Wir müssen das Geld jetzt nehmen." Außerdem fragt der Bürgermeister: "Was bringt uns die Städtebauförderung, wenn wir eine Holperstrecke haben?" Die Häuserwände würden durch den Verkehr nass und dreckig gespritzt. Die Einwohnerversammlung am kommenden Donnerstag, 14. Juli, im Mehrzweckbereich der Schulturnhalle in Hetzerath beginnt um 20 Uhr.

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