Jetzt wartet Paris

WITTLICH. (red) Was hat Sport mit Sprache zu tun? Wenn man eine gute Idee hat, sehr viel: Mit einem interdisziplinären Beitrag über die Tour de France siegten Schülerinnen des Peter-Wust-Gymnasiums in Wittlich beim Sprachwettbewerb des Deutsch-Französischen Jugendwerks. Für den ersten Platz gibt es eine Reise nach Paris.

"Wie gestaltet ein kleiner, aber feiner Französisch-Leistungskurs seinen Unterricht interessanter und alltagsbezogener?" Diese Frage haben sich die fünf Mädchen des Leistungskurses Französisch des Peter-Wust-Gymnasiums Wittlich gestellt. Zwei Leidenschaften teilen die Schülerinnen: die französische Sprache und den Sport. Warum also nicht beides zusammen bringen und die Tour de France im Unterricht behandeln? Die fünf Radsportfans haben sich also thematisch mit dem großen Sportereignis auseinander gesetzt und selbstständig einen Besuch der Tour-Etappe in Liège organisiert. Hinterher wurden die Ereignisse reflektiert und in Form einer Reportage sowie eines Fotoplakates aufbereitet.Am spannendsten war der Prolog

Damit hat der Kurs nicht nur seine Französischkenntnisse verbessert, sondern auch viel Organisationstalent und journalistische Fähigkeiten bewiesen. Der Ansatz der Kursarbeit war interdisziplinär. So beschäftigten sich die Sportfans mit der 100-jährigen Geschichte der Tour, mit dem Thema Doping im Sport und mit den Biographien einiger Rennstars: "Unser besonderes Interesse weckten natürlich die französischen Rennstars Raymond Poulidor und Jaques Anquetil sowie der Belgier Eddy Merckx", schreiben die Schülerinnen in ihrer Reportage. Besonders fasziniert hat das Fünfer-Team der Rennfahrer Lance Armstrong, auch, weil dieser die historische Chance hatte, die Tour zum sechsten Mal zu gewinnen. Seine Biografie hat der Leistungskurs in ein farblich gestaltetes Buch verwandelt. Geholfen hat ihnen dabei die Analyse eines Interviews aus der fanzösischen Zeitung "l'Equipe". Nach der inhaltlichen Vorbereitung ging es auf Reisen. "Je näher die Abfahrt rückte, desto nervöser wurde unsere Lehrerin. Doch wir hatten alles im Griff", schreiben dazu die Schülerinnen. In Liège haben die Mädchen auch gleich ein französisches Team kennen gelernt und über Einzelheiten der Tour befragt. Vor Ort haben die Mädchen alles selbst organisiert, die Lehrerin hat nur ab und zu mit Vokabeln ausgeholfen. Am spannendsten war natürlich der Prolog der Tour de France, bei dem die Schülerinnen begeistert ihren Lieblingsfahrern zujubelten. Mindestens genauso interessant waren aber auch die Besichtigungen von Museen, einem Aquarium und der Kathedrale. Besonders eine Ausstellung über 100 Jahre Tour de France hat die Sportfans beeindruckt: "Das waren Bilder, die den gelesenen Texten aus dem Unterricht Leben einhauchten!" Leben eingehaucht hat das Tour de France-Projekt vor allem auch dem Französischunterricht des Kurses, denn die Arbeit an dem Projekt war sehr vielfältig. Textarbeit, Recherche, Fotografie, journalistische Arbeit und natürlich Organisation wurden in einem Projekt verbunden. Das Resümee der Schülerinnen könnte besser nicht sein: "Unser letztes Französischhalbjahr war bunt. Nicht nur beim Schreiben des Berichts, sondern auch beim Bildergucken und Revue-passieren-lassen hatten wir viel Spaß und wären am liebsten selbst die Tour nachgefahren".

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