Jugend steht voll im Saft

WITTLICH. Fastnacht feiern ohne Alkohol: Was in den vergangenen zwei Jahren ein Erfolg war, soll in diesem Jahr in veränderter Form fortgesetzt werden. Der Arbeitskreis Jugendschutz/Suchtprävention im Landkreis Bernkastel-Wittlich hat jetzt sein neues Konzept "Juice makes you jump" für Weiberdonnerstag vorgestellt.

Fastnacht und Alkohol, das gehört für viele Menschen untrennbar zusammen. Neben Pappnase oder Hütchen auf dem Kopf ist nach Meinung vieler die Grundausstattung eines richtigen Karnevalisten erst mit Schnapsglas oder Weinflasche komplett. Eine Alternative dazu soll die dritte Veranstaltung "Juice makes you jump", zu deutsch "Saft lässt dich springen" oder noch einfacher "Saft macht auch fröhlich" darstellen. Mit Musik, warmen oder kalten Mixgetränken und Brötchen soll den Jugendlichen am fetten Donnerstag einiges geboten werden und das kostenlos. "Wir wollen die Erfahrung bieten, dass es auch anders geht", macht Christian Thiel von der Suchtberatungsstelle der Caritas in Wittlich deutlich, dass man sich vom Feiern mit Hochprozentigem absetzen will. Das es geht, haben die Veranstaltungen in den beiden Vorjahren bewiesen, in denen immerhin um die 300 Jugendliche alkoholfrei richtig Spaß hatten. "Darauf sind wir stolz", freut sich Michael Dahmen vom Jugendrat des evangelischen Kirchenkreises Trier. Obwohl die bisherigen Aktionen durchaus erfolgreich waren, wird man dieses Jahr das Konzept noch verändern. Statt wie bisher auf dem Pariser Platz findet die diesjährige Weiberdonnerstags-Party auf dem Vorplatz der Post statt. "Da, wo an der Kirmes der Räucherfischstand ist", erklärt Susanne Schneider, Schülersprecherin des Cusanus-Gymnasiums, den Standpunkt. Dieser Platz habe den Vorteil, dass er besser abzugrenzen sei. Eine "Saftpolizei" soll sicherstellen, dass keine alkoholischen Getränke auf dem Veranstaltungsplatz getrunken werden können. Einen weiteren Vorteil bei dem neuen Standort ist die Nähe zum Haus der Jugend, falls das Wetter nicht mitspielt, könne man alles dorthin verlegen. Zudem sei man weit genug von den Kneipen entfernt, wo die Versuchung doch noch Alkohol zu trinken, größer sei, begründet Raphaela Zirbes, Schülerin der Berufsbildenden Schulen die Standortwahl. Nicht nur der Platz für "Juice makes you jump" soll begrenzt sein, auch für den zeitlichen Rahmen hat man sich ein Limit gesetzt: Um 13 Uhr soll Schluss sein. "Das Hauptevent findet statt, bevor die Busse fahren", erklärt Dahmen. Für die Musik wurde die regional bekannte Band "Gooseflesh" engagiert. Dazu kommen ein DJ, der Musik auflegt und zwei Moderatoren, beides Schüler des Peter-Wust-Gymnasiums. Auch bei den Getränken ist man schon im Vorfeld kreativ geworden und hat Mischgetränke kreiert. Dass man mit einer solchen Veranstaltung die Jugendlichen nicht wirklich vom Alkohol fern halten kann, ist den Veranstaltern klar. "Wir werden zusätzlich in der Stadt Kontrollen durchführen", versichert Hubert Lenz von der Polizei. "Wir wollen aber zeigen, dass es auch so Spaß macht, zu feiern." Dieses Ziel haben sich auch die Schüler von den Berufsbildenden Schulen, vom Peter-Wust-Gymnasium und vom Cusanus-Gymnasium gesetzt, die bei der Vorbereitung und Durchführung helfen. Viele Schüler würden an Weiberdonnerstag direkt anfangen zu trinken, unter anderem auch, weil sie unter Druck gesetzt würden, meint Susanne Schneider. Um den Jugendlichen Musik, Getränke und Brötchen kostenlos anbieten zu können bedarf es natürlich auch der Unterstützung von Sponsoren. Die Veranstalter hoffen, dass sich noch einige Betriebe finde, die durch Sachspenden in Form von Getränken, Brötchen, Wurst oder Käse die Aktion unterstützen. Die Stadt hat ihre Hilfe schon zugesagt und wird unter anderem dafür sorgen, dass der "Saft" für die Verstärker nicht ausgeht.

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