Jugendarbeit: Mosel und Hunsrück machen's vor

25 kommunale Jugendvertretungen aus ganz Rheinland-Pfalz haben sich in Mainz zur achten "So geht's!"-Tagung getroffen. Mit dabei waren auch Vertreter von fünf Kommunen aus der Region Trier, darunter die Jugendparlamente Bernkastel-Kues und Morbach.

Bernkastel-Kues/Morbach/Mainz. (red) "So geht's!", die jährliche Tagung für junge Nachwuchspolitiker aus kommunalen Jugendvertretungen in Mainz stand eher unfreiwillig unter dem Thema "Vernetzung". Eigentlich sollte der Tenor der vom Jugendministerium organisierten Tagung eher in Richtung "So wird die Jugendvertretung vor Ort zum Erfolgsmodell" gehen.

Aber unter anderem die Jugendparlamentarier der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und der Einheitsgemeinde Morbach, Mitglieder des Jugendgemeinderats Zeltingen-Rachtig, Interessierte aus Wittlich (wo bald ein Jugendparlament gegründet werden soll - der TV berichtete) und die im Umbruch befindliche Jugendvertretung der VG Ruwer hatten es zunächst eher auf die Zusammenarbeit unter den einzelnen kommunalen Gruppierungen abgesehen.

Die Gründung eines landesweiten Dachverbands, wofür sich auch die Nachwuchspolitiker aus Bernkastel-Kues bereits seit Jahren einsetzen, scheint nun in greifbare Nähe zu rücken.

Die jungen Tagungsteilnehmer - zwischen zwölf und 24 Jahre alt - wollen mit Hilfe von Unterstützern und Betreuern, die ebenfalls mit nach Mainz kamen, das Landesministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur sowie den Städtetag Rheinland-Pfalz in die Pflicht nehmen, um in bestimmten Bereichen einheitliche Mindestvorgaben für kommunale Jugendvertretungen zu schaffen.

Denn "leider haben noch längst nicht alle Jugendparlamente & Co. im Land so gute Voraussetzungen für ihre Arbeit wie wir", erklärte Sven Eisenkrämer, Vorsitzender des Jugendparlaments Bernkastel-Kues, der seit vielen Jahren regelmäßig an der Tagung teilnimmt.

"Teilweise bekommen die Jugendvertreter zu wenig oder gar keine Unterstützung von der Gemeinde oder ihrer Stadt und werden gerne als Marionetten oder als Alibi vorgehalten", kritisierte er. In Bernkastel-Kues und Morbach sei dies jedoch überhaupt kein Problem - "im Gegenteil!"

Die erfahrenen Jungparlamentarier von der Mosel und aus dem Hunsrück unterstützten somit auch andere Vertretungen und gaben bei der Tagung zum Beispiel Tipps für eine konstruktive Zusammenarbeit mit Verwaltungen, Medien, Vereinen und Verbänden. Die Vernetzung kam am Ende also dem Urprungsthema zugute. Abseits von offiziellen Veranstaltungen des Ministeriums wollen sich die Jugendlichen nun im Januar schon wieder zusammenfinden.

Das Jupa Morbach wird die Gastgeberrolle übernehmen. Man müsse nunmal nicht nur drüber reden, sondern auch aktiv werden, sagte die Morbacher Vorsitzende Julia Begass, die alle Tagungsteilnehmer einlud.

extraVorraussetzungen im Land: Die Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz gibt als Leitlinie zwar vor, dass die Jugend an der Entscheidungsfindung in Kommunen beteiligt werden soll, konkrete Vorgaben oder gar Verpflichtungen zur Einrichtung einer Jugendvertretung gibt es jedoch nicht. Es ist zum Beispiel nicht geregelt, ob ein Jugendparlament einen eigenständigen Etat erhält, oder Mitglieder in Ausschüsse oder Räte entsenden darf. Die Kommunen entscheiden also nach eigenem Interesse, ob und wie sie Jugendvertretungen gestalten, einbinden und unterstützen.

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