Jugendkulturzentrum öffnet im Herbst

Vor allem das Engagement einiger engagierter Leute macht es möglich, dass in Bernkastel-Kues ein Jugendkulturzentrum entsteht. Am Jahresanfang hatte niemand mit solch schnellem Erfolg gerechnet.

Bernkastel-Kues. Der Weg für ein Jugendkulturzentrum in Bernkastel-Kues ist frei. Nach dem Verbandsgemeinderat hat auch der Stadtrat einhellig dafür votiert, in leerstehenden Räumen im Postgebäude in Kues noch 2010 ein Angebot für Jugendliche zu schaffen. Wie schon im VG-Rat wurde auch im Stadtrat die Bedeutung des Projekts hervorgehoben. Es sei vor allem ein Verdienst des interfraktionellen Arbeitskreises, dass innerhalb weniger Monate ein solches Ergebnis auf dem Tisch liege.

"Ich bin so glücklich. Ich konnte es anfangs gar nicht in Worte fassen", sagte Karin Fass, die den Arbeitskreis und auch den vor einer Woche gegründeten Förderverein leitet. Sie glaubt, dass die Räume auch angenommen werden. Das hoffen auch die übrigen Stadtratsmitglieder. "Nutzt diese einmalige Chance, es zu Eurem Haus zu machen", sagte Lothar Marmann (Unabhängige Bürgerunion).

"Die Voraussetzungen für einen Erfolg sind geschaffen", erklärte An-dreas Hackethal (CDU). Auch Brigitte Walser-Lieser (SPD) und Gertrud Weydert (Grüne) zeigten sich glücklich über das Erreichte. Die FDP-Fraktion kündigte an, Mitglied im Förderverein zu werden.

Spätestens am 1. Oktober soll der Betrieb beginnen. Karin Fass: "Wenn es gut läuft auch schon am 1. September." Das wird auch davon abhängen, ob bis dahin der- oder diejenige gefunden wird, die das Zentrum leitet.

Wie mehrfach berichtet, stehen in dem Gebäude etwa 700 Quadratmeter im Erdgeschoss und im Keller zur Verfügung. Geplant sind unter anderen ein offener Bereich (Leseecke, Billard, Kicker etc.), Proberäume für Bands und ein Veranstaltungsraum. Der Besitzer der Immobilie, Edgar Stein, richtet den Bereich auf seine Kosten her. Unter anderem sind ein Notausgang, eine Rampe und eine behindertengerechte Toilette notwendig.

Der Mietvertrag wird erst einmal auf drei Jahre befristet. Nach 18 Monaten soll überprüft werden, ob das Jugendkulturzentrum angenommen wird und wie die Kosten sich entwickeln.

Nach derzeitigem Stand wird anfangs mit jährlichen Belastungen (Miete, Personal etc.) von etwa 116 000 Euro gerechnet. Zuschüsse und avisierte Spenden senken diesen Betrag auf etwa 80 000 Euro. Diese Summe teilen sich Stadt und VG.Extra Jennifer Spaniol, 18, Bernkastel-Kues: "Ich finde den Beschluss des Stadtrates sehr gut. Ich werde das Jugendkulturzentrum regelmäßig nutzen und versuchen, mitzuarbeiten, zum Beispiel durch Tanzkurse und die Nutzung der Räume für Bands." Shannon Barzen, 19, Bernkastel-Kues: "Ich habe mit der Bildung des Jugendkulturzentrums gerechnet. Wenn es zeitlich machbar ist, möchte ich mich aktiv beteiligen und bei den Angeboten mithelfen, insbesondere in dem Bereich der Musik." Nadine Porn, 19, Andel: "Das Angebot für Jugendliche war sowohl in Andel als auch in Bernkastel-Kues sehr eingeschränkt. Ich finde es gut, dass die Jugendlichen durch das Jugendkulturzentrum gefördert und beschäftigt werden. Außerdem wird durch eine Aktion wie diese der Zusammenhalt unter den Jugendlichen gestärkt."

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