Prüm/Bernkastel-Kues. Auf dem Boden liegt eine junge Frau und stöhnt - die Axt hat ihr beim Holzmachen eine klaffende Wunde ins Bein geschlagen, nebenan wird ein Brandverletzter erstversorgt und nicht weit davon entfernt liegt ein junger Mann nach einem Motorradunfall neben seiner Maschine - ein Szenario wie aus einem Horrorfilm. Lob von den Schiedsrichtern

Die realistische Unfall-Darstellung und ihre "Erste Hilfe"-Bewältigung ist eine der Aufgaben, die Jugendrotkreuzler beim Bezirkswettbewerb zu lösen haben. Die Schiedsrichter loben die Teilnehmer, die mit ihren Kenntnissen die Verletzten erstversorgen, betreuen und professionelle Hilfe anfordern. 300 Jugendrotkreuzler traten beim Wettbewerb in der Hauptschule in der Stufe I (acht bis zwölf Jahre) und der Stufe II (13 bis 16 Jahre) an. 26 Gruppen aus den Kreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun und Trier-Saarburg maßen sich in den Kategorien Erste-Hilfe Einzel und Gruppe, Rotkreuz Sozialer Bereich (Thema "Knigge"), Musisch-Kultureller Bereich (Darstellung der Geschichte des Roten Kreuzes) sowie Sport-Spiel-Bereich. Damit wurde auch die große Vielseitigkeit der Jugendarbeit beim JRK deutlich gemacht.Die Gesamtorganisation lag in Händen von Harald Igelmund, Leiter des JRK und Sabine Hauth vom Ortsverein Bernkastel-Kues. Ein Team von 70 Helfern, darunter Wolfgang Degen und Lotte Stüttgen vom DRK-Ortsverein Bernkastel-Kues, sorgte für den reibungslosen Ablauf des Wettbewerbstages. Besondere Dank ging an Renate Kirchen, Schulleiterin der Hauptschule, für die Bereitstellung der Räume. In jedem Jahr treffen sich die Kinder- und Jugendlichen zu den JRK-Wettbewerben auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene. "Es war der bisher größte Bezirkswettbewerb der letzten Jahre", freute sich Igelmund über die große Resonanz und das Engagement der Teilnehmer. "Ich habe schon öfter bei Wettbewerben mitgemacht", sagt Lisa Woods, die dieses Mal als Verletzte am Boden liegt. Als Mimin zu agieren war für die 17-Jährige, die seit acht Jahren beim JRK aktiv ist, sehr interessant: "Da konnte ich hautnah miterleben, wie sich die anderen in Notsituationen anstellen." Für sie wie auch für die 15-jährige Annika und die zehnjährige Christina, beide vom Ortsverein Morbach, bedeutet die Mitgliedschaft im JRK sehr viel: "Hier können wir etwas bewegen, hier lernen wir, anderen in Notfällen zu helfen, hier wird Teamgeist großgeschrieben".Es stecke viel positive Energie in der Jugend, bemerkte Jakob Kohn, stellvertretender Bereitschaftsleiter des Kreisverbandes Bernkastel-Wittlich und einer der Schiedsrichter lobend. Erstmalig starteten beim Wettbewerb auch zwei Gruppen des Schulsanitätsdienstes (Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren). Im Kreisverband Bitburg-Prüm gibt es bereits fünf Gruppen, die die Erstversorgung an Schulen übernehmen. "Das kann man als Lehrer nur unterstützen", unterstreicht Andrea Ludwig. "Ich wünsche mir auch für den Kreisverband Bernkastel-Wittlich eine Aufbauphase eines Schulsanitätsdienstes", betont Sabine Hauth von der Kreisjugendleitung.Ergebnisse Stufe I: 1. bis 4.Platz: "Tweetys 1" vom Ortsverein Konz (Kreis Trier-Saarburg), "Hampelmänner" vom Ortsverein Uersfeld (Kreis Daun), "Hochwald-Elche 1" vom Ortsverein Thalfang (Kreis Bernkastel-Wittlich), "Rote Engel 1"" vom Ortsverein Gerolstein (Kreis Daun).Stufe II: 1. bis 4.Platz: "Tweetys 2", vom Ortsverein Konz, "Red Bullies" vom Ortsverein Speicher, "Funky Friends" vom Ortsverein Prüm, "Foundation" vom Ortsverein Arzfeld (alle drei Kreis Bitburg-Prüm). Wie diese acht Gruppen nehmen auch die beiden Gruppen "Hildegardis-Sanis" des Schulsanitätsdienstes der Grund- und Hauptschule Hildegardis Mettendorf am Landeswettbewerb in Nackenheim/Mainz am ersten Wochenende im September teil.