Jugendzentrum: Im Juli soll Klarheit herrschen

Der Fahrplan für das Projekt "Jugendkulturzentrum Bernkastel-Kues" steht. Am 1. Juli wird der Stadtrat Bernkastel-Kues die Entscheidung treffen, ob Räume im Postgebäude in Kues gemietet werden.

 Es darf auch mal laut werden: Im Keller des Jugendkulturzentrums könnten ein Proberaum und ein Ort für Konzerte entstehen. TV-Foto: Archiv

Es darf auch mal laut werden: Im Keller des Jugendkulturzentrums könnten ein Proberaum und ein Ort für Konzerte entstehen. TV-Foto: Archiv

Bernkastel-Kues. Es gibt eine Reihe von Themen in Bernkastel-Kues, über die regelmäßig diskutiert wird. Dazu gehört die Frage nach Jugendräumen. Ein Haus der Jugend scheiterte bisher in erster Linie an geeignetem Platz.

Von daher mutet es fast sensationell an, dass der erst 2010 gegründete Arbeitskreis "Jugendhaus Bernkastel-Kues" schnell fündig geworden ist. Im Gespräch sind Räume im Postgebäude im Stadtteil Kues, die für 3,40 Euro pro Quadratmeter zu mieten sind (der TV berichtete). Das Anwesen gehört seit Dezember 2009 einem Privatmann.

Der Stadtrat hat sich Anfang März grundsätzlich dafür ausgesprochen, in mehreren nicht mehr von der Post genutzten Räumen ein Jugendkulturzentrum einzurichten. Auch das Jugendparlament (Jupa) der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues hat sich in diese Richtung positioniert. Was noch fehlt, ist ein Votum des VG-Rats. Dieses wird am 21. Juni erwartet. Am 1. Juli soll der Stadtrat die abschließende Entscheidung treffen.

Im Mittelpunkt stehen die Finanzen. Wenn der optimale Fall eintritt, das Haus angenommen wird und zwei pädagogische Vollzeitkräfte eingestellt werden, beläuft sich der Jahresetat auf etwa 160 000 Euro.

Jupa-Vorsitzender Sven Eisenkrämer ist aber schon über den Ist-Zustand froh. "In kurzer Zeit ist mehr passiert als in den letzten zehn Jahren", sagt er. Es gehe jetzt vor allem darum, dass es Stadt und VG gelingt, die Finanzen zu schultern. In Zusammenarbeit zwischen dem Jugendparlament, dem Arbeitskreis und den Jugendpflegern der VG und des Kreises wird derzeit ein Fragebogen erstellt, mit dem bei der Zielgruppe (Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 23 Jahren) der Bedarf und die Nutzungswünsche abgefragt werden sollen. Adressaten sind 2400 junge Leute. Ihnen soll der Fragebogen schnell zugestellt werden.

Mit dem Fragebogen werden viele Jugendliche erstmals von den Plänen hören. Eine Umfrage unter Jugendlichen auf dem Bus-Parkplatz am Schulzentrum Bernkastel-Kues zeigt, dass noch große Unwissenheit herrscht. "Ich habe noch nichts davon gehört, finde das aber gut", sagt die 17-jährige Katharina Werner. "Ich würde das nutzen. Es kommt aber auf das Angebot an", sagt der gleichaltrige Björn Schäfer.

Karin Fass, die Vorsitzende des Arbeitskreises, hofft auf ein gutes Ende. "Ich glaube an das Konzept und daran, dass es realisierbar ist", sagt sie. "So etwas gehört zur Infrastruktur eines Mittelzentrums." Sie habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass Jugendarbeit nicht derart im Fokus steht wie Seniorenarbeit.

Nicht zu vernachlässigen ist der Zeitfaktor. Edgar Stein, der Besitzer des Anwesens, will bis zum 1. Juli auf eine Entscheidung warten. Länger aber auch nicht. "Ich habe mehrere weitere Interessenten", sagt der ehemalige Versicherungskaufmann aus Wederath. Sollte er den Zuschlag erhalten, werde er sofort mit den notwendigen Umbauarbeiten beginnen. EXTRA Jugendkulturzentrum: Die Räumlichkeiten (700 Quadratmeter) sollen in der Regel nur tagsüber (bis in den frühen Abend) geöffnet sein - anfangs, so die Planung, auch nur an drei Wochentagen. In der Anlaufphase ist nur eine pädagogische Vollzeitkraft vorgesehen. Geplant sind unter anderem ein offener Bereich, Proberäume, eine Küche, ein Raum für Konzerte und einer für Hausaufgaben-Betreuung. (cb)

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