Junge Schulsanitäter helfen, wenn es darauf ankommt

Traben-Trarbach · An der Realschule plus in Traben-Trarbach gibt es auf Initiative Jugendlicher nun Schulsanitäter. Ihre Dienste wurden auch schon benötigt.

So etwas hat Johannes Treitz auch noch nicht erlebt. Vor wenigen Monaten stand Anne van Dongen beim Schulsozialarbeiter der Realschule plus in Traben-Trarbach auf der Matte. Ob man nicht einen Schulsanitätsdienst (SSD) einrichten könne, fragte die 15-Jährige. "Ich habe so etwas im Internet gesehen und einfach mal nachgefragt", erzählt sie.

Die Schule ließ sich nicht lange bitten. Seit Halbjahresbeginn im Februar existiert ein solcher Dienst. Acht Schüler, sechs Mädchen und zwei Jungen, treffen sich alle zwei Wochen mittwochs im sogenannten Junge-Junge-Raum der Schule, um zu lernen, was man im Notfall machen kann.

Betreut werden sie von Biologielehrer Stefan Thoma. Vom Traben-Trarbacher Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) engagiert sich Dieter Mitscher. "Die haben mich regelrecht darauf gestoßen", freut sich der stellvertretende Jugend-Rot-Kreuz-Leiter.

"Das ist eine ganz andere Art von Unterricht. Wir setzen uns zusammen aufs Sofa und reden miteinander, was man machen kann, wenn was passiert", sagt Thoma. Unterschiedliche Szenarien werden durchgesprochen. "Letztes Mal haben wir über Gehirnerschütterung gesprochen", erzählt van Dongen.

Die im rheinland-pfälzischen DRK-Landesverband für den Schulsanitätsdienst zuständige Lisa Liesenfeld schenkte den jungen Sanitätern zur offiziellen Vorstellung im Beisein von Traben-Trarbachs Stadtbürgermeister Patrice Langer einen Notfallrucksack und Warnwesten. Kleine Einsätze hatte das junge Team auch schon. "Einmal ist jemand hingefallen", erzählt die 16-jährige Luisa Teodoro Nunes. "Beim Sportfest, Handball- oder Fußballspielen sind wir da", ergänzt Sophia Kaufmann (15).

Auch während der Pausen sollen die Schulsanitäter in Zukunft schnelloll der SSD als feste AG in den Ganztagsschulbetrieb integriert werden. Nach entsprechender Ausbildung kann dann mit einem regelmäßigen Pausendienst begonnen werden.

"Ich finde das ganz toll. Das hilft uns vielleicht auch, Nachwuchs zu gewinnen", sagt der stellvertretende DRK-Kreis- und Ortsverbandsvorsitzende Erwin Haussmann.

Auch wenn Heinz-Werner Steffen den Jung-Sanitätern möglichst wenige Einsätze wünscht, betont der DRK-Kreisgeschäftsführer aus eigener Erfahrung, wie wichtig eine gute Ausbildung ist: "Denn man weiß nie, wie es kommt."Extra Schulsanitätsdienst


Schulsanitäter sollen die Erstversorgung bei Notfällen gewährleisten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Das rheinland-pfälzische Jugendrotkreuz nennt auf seiner Homepage die Zahl von landesweit 100 Schulsanitätsdiensten mit mehr als 2000 Mitgliedern. Außer dem DRK bieten auch andere Hilfsorganisationen wie beispielsweise der Malteser Hilfsdienst (unter anderem am Gymnasium Traben-Trarbach) ihre Kooperation bei der Einrichtung von Schulsanitätsdiensten an.

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