Kämmerer: Stadt ist auf Rosen gebettet

Die nackten Zahlen können sich sehen lassen. Die Eröffnungsbilanz der Stadt Bernkastel-Kues weist Vermögenswerte von 55 847 085 Euro aus. Die darin enthaltenen 34 578 856 Euro Eigenkapital sprechen für die Finanzkraft der Stadt.

Bernkastel-Kues. (urs) "Von ihrer Eigenkapitalquote her ist die Stadt auf Rosen gebettet", stellt Kämmerer Günter Wagner fest. Allerdings bleibt dem Stadtrat keine Zeit, sich darüber zu freuen. Denn die Bilanz, die im Zuge der Umstellung der kommunalen Buchhaltung auf die doppelte Buchführung (Doppik) zu erstellen ist, enthält gleich den ersten Dämpfer. Die Wertminderungen, Abschreibungen, die für städtisches Vermögen wie etwa Gebäude erstmals zu bilden waren, schmelzen die Bilanzsumme gleich wieder zusammen. Und zwar um 1,33 Millionen Euro. Diese Summe hat erheblichen Anteil an dem vom Stadtrat verabschiedeten Minus im Nachtragshaushalt 2009 (der TV berichtete).

Ein gewichtiger Vermögensposten der auf den 1. Januar 2009 datierenden Eröffnungsbilanz sind Grundstücke und Gebäude. Die bebauten Flächen schlagen samt darauf stehenden Immobilien mit 13,5 Millionen Euro zu Buche, unbebaute Grundstücke mit knapp 3,8 Millionen Euro.

Ein weiterer dicker Posten ist das "Infrastrukturvermögen", in dem Straßen, Brücken und Wirtschaftswege bewertet sind. Dafür sind 29,4 Millionen Euro ermittelt worden.

Sachverständigenbüro übernimmt Bewertung



Kunstgegenstände bewegen sich mit 157 418 Euro hingegen im unteren sechsstelligen Bereich. Ähnlich hoch ist die Betriebs- und Geschäftsausstattung bewertet, zu der auch die des städtischen Fuhrparks gehört. Neben diesem "Anlagevermögen", das sich auf 53,7 Millionen Euro summiert, enthält die Bilanz 2,13 Millionen Euro an Forderungen. Die Verbindlichkeiten der Stadt summieren sich auf 9,5 Millionen Euro, die größtenteils aus Krediten resultieren.

Die Vermögenswerte der Bilanz sind teilweise bereits seit Januar 2007 bewertet - wenn auch damals noch nicht bis ins kleinste Detail. Zuerst wurden die Werte für Grundstücke und Gebäude oder für öffentliche Plätze und Ortsstraßen, Sitzbänke und Verkehrsschilder ermittelt. Etwas länger hingezogen hat sich die Bewertung von Wirtschaftswegen oder des beweglichen Vermögens wie etwa von Mobiliar oder der Ausstattung von Räumen.

Während diese Positionen Mitarbeiter der Verwaltung bewerteten, war mit dem Erfassen und Bewerten der gewichtigeren Positionen ein Sachverständigenbüro beauftragt. Dieses musste in der gesamten Verbandsgemeinde unter anderem für rund 1400 Immobilien beispielsweise Baujahre auflisten - kein einfaches Unterfangen. So ist das 1608 erbaute und 1907 erweiterte Bernkasteler Rathaus mit dem "Baujahr" 1977 gelistet. Außerdem waren der bauliche Zustand oder nötige Renovierungen zu berücksichtigen. Das Rathaus taucht in der Bilanz mit Herstellungskosten von rund 1,7 Millionen Euro und einem Restwert von 540 000 Euro auf.

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