Käsereien auf neuen Wegen

Mitten in der Milchkrise hat Landwirtschaftsminister Hendrik Hering gestern auf dem Hof Breit die virtuelle "Rheinland-Pfälzische Milch- und Käsestraße" eröffnet. "Sie soll einen Beitrag leisten, regionale Produkte besser zu vermarkten", sagte Hering.

 Landwirtschaftsminister Hendrik Hering überzeugt sich an den Ständen auf Hof Breit selbst von der Qualität regionaler Käse. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Landwirtschaftsminister Hendrik Hering überzeugt sich an den Ständen auf Hof Breit selbst von der Qualität regionaler Käse. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Wittlich. In dem Internet-Portal www.milchundkaesestrasse.de präsentieren sich 20 Hofkäsereien, informieren über handwerkliche Milchverarbeitung und ihre Produkte. Hering sieht darin einen Beitrag, in der Region erzeugte Lebensmittel besser zu vermarkten. Gleichzeitig profitiere auch der Tourismus von dem Angebot. Denn wie Marc Albrecht-Seidel vom Verband für handwerkliche Milchverarbeitung im ökologischen Landbau betonte, soll die Käsestraße ab kommendem Jahr auch erlebbar sein: Entlang von acht FahrradRouten sollen Käseliebhaber die Produkte verkosten können. Er wies darauf hin, dass trotz der Krise in der Landwirtschaft die Zahl der Käsereien in Deutschland wächst. Die Milch- und Käsestraße solle dazu beitragen, dass die im Land noch junge Tradition der Käseherstellung stärker von den Verbrauchern wahrgenommen werde.

Landwirtschaftsminister Hering sagte, dass die Politik die Preise nicht regeln könne. "Aber wir können die Betriebe stark machen, dass sie mit den veränderten Preisen klar kommen", so Hering. Dabei könne das neue Angebot, das im Rahmen der Grünen Woche vorgestellt wurde, helfen. "Die Grüne Woche soll deutlich machen, welchen Aufwand es bedeutet, hochwertige Lebensmittel zu produzieren, um ihren Wert schätzen zu lernen", sagte der Minister. Als Folge hofft er auf eine größere Bereitschaft der Verbraucher, "angemessene Preise" für diese Produkte zu akzeptieren.

Landrätin Beate Läsch-Weber lobte die Arbeit von Paul und Eugenie Brandsma, die vor 20 Jahren den damals maroden Hof Breit kauften und zu einem erfolgreichen Betrieb mit ökologischer Wirtschaftsweise umstrukurierten. Seit 1992 gibt es dort eine eigene Käserei mit Direktvermarktung. Außer dem Hof Breit luden weitere acht Käsereien aus Rheinland-Pfalz an Ständen dazu ein, ihre Bioprodukte zu probieren. Manfred Nafziger von der Arbeitsgruppe Ökologischer Landbau Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. prophezeit ihnen eine erfolgreiche Zukunft: "Die regionale Vermarktung wird in der Wirtschaftskrise an Bedeutung gewinnen."

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