Kalte Dusche für Sparsame

BEUREN. Die Bürger in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach müssen sich im nächsten Jahr auf deutlich höhere Gebühren für die Abwasserbeseitigung und die Wasserversorgung einstellen.

Der VG-Rat beschloss einstimmig, die Nettogebühr für den Kubikmeter Wasser um 20 Prozent auf 1,20 Euro und die Schmutzwassergebühr um 8,5 Prozent auf 1,90 Euro pro Kubikmeter zu erhöhen. Grund sind sowohl die gestiegenen Energie- und Unterhaltungskosten als auch der niedrige Wasserverbrauch."Erhöhung unumgänglich"

"Es fällt uns schwer, diese Gebührenerhöhungen zu machen", sagte CDU-Sprecher Gerald Caspari. Den Bürgern werde bereits von vielen Seiten tief in die Taschen gegriffen. Aber um eine sichere Ver- und Entsorgung zu gewährleisten, sei die Verbandsgemeinde zu dieser Erhöhung gezwungen. Dies sahen auch die anderen Fraktionen so. "Wir halten diese Erhöhung für unumgänglich", betonte Klaus Reitz von der SPD. Reitz vermisste allerdings Alternativvorschläge von der Verwaltung und mahnte Kosteneinsparungen an. Auch Ulrike Boor von der FWG sah keine Möglichkeit, auf diese Anhebung zu verzichten und hoffte, dass im nächsten Jahr nicht noch weitere Gebührenerhöhungen nötig würden. Und Hannelore Immich von der FDP sagte: "Wir bedauern die Erhöhung, aber eine höhere Verschuldung der Werke ist nicht sinnvoll."Werke müssen auf den Prüfstand

Im ursprünglichen Entwurf für die beiden Wirtschaftspläne Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung waren deutlich höhere Verluste vorgesehen, jeweils weit über 100 000 Euro. Dies mochten die zuständigen Ausschüsse allerdings nicht mittragen, sondern forderten die Verwaltung auf, über eine Gebührenerhöhung diese Defizite zu senken. Allerdings nicht, ohne die Verwaltung gleichzeitig aufzufordern, im Frühjahr im Werkausschuss alle Kosten der beiden Werke erneut auf den Prüfstand zu stellen und über Kostensenkungen nachzudenken. Im Wirtschaftsplan für die Wasserversorgung sind für das neue Jahr Investitionen von rund 195 000 Euro vorgesehen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Sanierung des Thermalstollens und des Hochbehälters "Nalla" sowie die Erneuerung von Wasserleitungen in Enkirch. Der Erfolgsplan schließt mit einem prognostizierten Jahresverlust von 5700 Euro ab. Fast eine Million Euro will die Verbandsgemeinde Traben-Tarbach 2005 in der Abwasserbeseitigung investieren. Dazu gehört die Erneuerung des Sandfangs an der Kläranlage Traben-Trarbach, die Erschließung eines Baugebiets in Irmenach und die Änderung einer Regenwasserleitung in Traben. Für das kommende Jahr rechnet die Verbandsgemeinde bei der Abwasserbeseitigung mit einem Jahresverlust von 14 600 Euro.

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