Kaninchen streicheln, Leben retten

TRABEN-TRARBACH. Die dreitägige "Easi-Veranstaltung Jugendschutz/Suchtprävention" fand gestern am Schulzentrum Traben mit einem "Markt der Möglichkeiten" ihren Abschluss. An 35 Ständen konnten sich die Unterstufenschüler der drei weiterbildenden Schulen in Traben-Trarbach über sinnvolle Freizeitmöglichkeiten informieren.

Cornelia Berger hat ihren großen Rucksack mitgebracht und den Inhalt auf einem Tisch ausgebreitet. Es sind Blätter und Waldfrüchte. Eicheln, Holunderbeeren, Schlehen, Kastanien, Nüsse und andere Produkte, die die heimische Natur im Überfluss zu bieten hat, zeigt die junge Frau den Kindern. Cornelia Berger ist Produktleiterin Umweltbildung beim Forstamt Traben-Trarbach. "Wir wollen Lust machen, in den Wald zu gehen", sagt die Forstexpertin. Der Stand des Forstamtes ist nur einer von 35, an denen sich die Jungen und Mädchen informieren und Fragen stellen können, wo sie etwas ausprobieren und anfassen dürfen. Es gibt so viele sinnvolle Freizeitbeschäftigungen für Jugendliche, kommt einem in den Sinn. Die Freiwillige Feuerwehr Traben-Trarbach hat die große Drehleiter ausgefahren und den Löschzug auf dem Schulhof geparkt. Brandmeister Klaus Ralph hilft Patrick Gündel in den Atemschutzanzug. "Ganz schön schwer", sagt der Jugendliche. 15 Kilo wiegt die Ausrüstung, und Klaus Ralph erklärt, dass man dafür eine ganz spezielle Ausbildung braucht. Ein paar Meter weiter macht Andreas Mayer Wiederbelebungsversuche. Ekkehard Küsters vom DLRG Traben-Trarbach hat eine lebensgroße Puppe mitgebracht, und die Kinder müssen feste auf den Brustkorb drücken. Herz-Druck-Massage und Atemspende will gelernt sein. Die DLRG Traben-Trarbach hat 185 Mitglieder, über 60 Prozent sind Jugendliche. Dort können sie sich unter anderem als Rettungsschwimmer ausbilden lassen. Großer Andrang herrscht auch am Stand der Rettungshundestaffel Eifel-Mosel. Vitus, Vino und Fly - so heißen die treuen "Helfer auf vier Pfoten" - hören aufs Wort. Ein kurzes Kommando genügt, und schon machen sie sich auf die Suche nach einer versteckten Person.Lohkaninchen und Holländer Thüringer

Weniger gehorsam, dafür umso kuscheliger sind die Zwergkaninchen, die der Kaninchenzuchtverein RV 64 Wittlich mitgebracht hat. Vor allem Mädchen drängen sich um den Stand. "Das ist ein Holländer Thüringer weiß, und das ein Lohkaninchen schwarz", erklärt ein Fachmann. Auch die Bundespolizei ist da. Polizeihauptkommissar Friedrich Denne klärt die Kinder darüber auf, wie gefährlich der "Abenteuerspielplatz Bahngleise" ist. Rund 6000 Kinder schulen er und seine Kollegen im Jahr in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Der Ruderclub Traben-Trarbach zeigt Segel- und Ruderboote sowie ein Kanu. Frank Georg demonstriert, wie man richtig rudert: immer schön gleichmäßig ziehen. Lauter geht es bei der Traben-Trarbacher Guggenmusik und beim Musikverein zu. Die Vereine haben ihre Instrumente dabei, und wer will, darf einmal nach Herzenslust trommeln oder in eine Trompete blasen. Auch die größten Musiker haben einmal so angefangen. Um Regen und Sonne, Wind und Wetter geht es am Stand des Amtes für Geoinformationswesen der Bundeswehr. Markus Ahr erklärt das spannende Geschehen in der Atmosphäre. Den aktuellen Wetterbericht hat er dabei und zeigt auf diverse Karten. Am Freitag wird es nochmal schön, am Samstag müssen wir leider mit Regen rechnen, weiß der Meteorologe. Wie im Fluge gehen die vier Stunden vorüber. Die Schüler haben viel gesehen und erlebt. "Easi" hat ihnen gezeigt, dass es Spaß macht, aktiv zu sein und sich in der Gemeinschaft für etwas Sinnvolles zu engagieren.

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