Wittlich. Erste Hilfe und Kaninchen, Honigbienen und Rettungshunde, Pfadfinder, THW, Cart-Slalom, Feuerwehr und ein Chor: Diese Beispiele zeigen die große Bandbreite der Vereine und Gruppierungen, die sich beim Easi-Tag des Landeskriminalamtes auf dem Gelände des Cusanus-Gymnasiums vorstellten. 900 neugierige Augen- und Ohrenpaare von Schülern der Klassen fünf bis sieben an weiterführenden Schulen aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich arbeiteten sich an fast 50 teilweise originellen Stationen ab.Verfolgungsjagd imponiert Jungs

Viele derer, die da mit viel Fantasie den Zehn- bis Zwölfjährigen ihre Leidenschaft präsentierten, hatten sich frei genommen: Schließlich ist ein Schultag auch ein Arbeitstag. Hans Ferres zum Beispiel, der Mann vom Automobilklub, warb für den Cart-Slalom, den man bereits ab einem Alter von acht Jahren im Wettbewerb ausüben kann. Ein paar Meter weiter schreien wilde Jungs um die Wette. Bei den Pfadfindern haben sie "Die Reise nach Jerusalem" entdeckt. Sia Tchazawas Art, die Arbeit der St.-Georgs-Pfadfinder vorzustellen, ist charmant und einprägsam. "Ratet mal, was da drin ist", sagt sie und lässt eben jene wilden Jungs, jetzt ausgetobt und konzentriert, in die Tastkisten greifen. Sie erklärt die vor ihr versammelten Utensilien vom Tuch über Werkzeuge bis zu Bannern und dem Igluzelt. "Wir sind viel draußen in der Natur, da müssen wir mit diesen Dingen zurecht kommen."Am meisten imponiert den Jungs der 5 b von der Regionalen Schule Salmtal Station 21, wo die Polizei steht. Auf dem Monitor ist eine Verfolgungsjagd zu sehen. Kevin von der Dualen Oberschule turnt derweil über das beim Technischen Hilfswerk gespannte Seil. Und im Inneren der Schule beweist Regionalkantor Reinhold Schneck, dass Singen immer im Trend liegt.Die Geschmäcker sind verschieden, und deshalb war die breite Palette des Easi-Aktionstages so wichtig. E steht für Erlebnis, A für Aktion, S für Spaß, I für Information. Letztere hatten am Vorabend die Eltern bekommen, als das LKA in Kooperation mit örtlichen Behörden, Medizinern und Organisationen über das Thema "Sucht" aufklärte. Früh muss man die Menschen stärken, sie spüren lassen, dass sie so geliebt werden, wie sie sind. Starke Charaktere sind am wenigsten gefährdet. "Deshalb ist die Vernetzung unter den Gruppierungen der Jugendarbeit so wichtig", lobt Kreisjugendpfleger Peter Caspers die Veranstaltung, bei der fast 50 Gruppen ihre Hobbies oder Berufe präsentierten. Wie viele Jugendliche sich nun welche Sache für das eigene Leben herauspicken, wird niemand je erfahren. Damit muss Präventionsarbeit leben. Spaß gemacht hat es jedenfalls allen, das verrieten glänzende Augen während des gesamten Vormittags.