"Kastrieren statt töten"

WITTLICH. (mai) Am Samstag startet in Wittlich eine Haussammlung zur Unterstützung des "Vereins zum Schutze der Katze". Mit dem Geld finanziert der Verein, der einige Helfer in der Region hat, die Kastration von streunenden Katzen.

"Verein zum Schutze der Katze"? In Zeiten, in denen Betrügereien Hochkonjunktur haben, lässt dieser Name aufhorchen, zumal wenn ein Verein unter diesem Namen eine Sammlung ankündigt. Doch wie die Nachfrage beim Amtsgericht Neuwied ergab, ist der Verein mit Sitz in Saffig (Kreis Mayen-Koblenz) dort seit 25 Jahren eingetragen. Außerdem legte der Verein dem TV die Bescheinigung des Finanzamtes zur Gemeinnützigkeit vor. Der Verein will das Elend der großen Zahl streunender Katzen verringern. "Kastrieren statt töten" hat er sich deshalb auf die Fahnen geschrieben. Streunende Katzen, zum Teil auch verwildert, gibt es in Europa seit Jahrhunderten. Die Kassiererin des Vereins, Elvira Schumacher, erklärt: "In unseren Breiten kommen die streunenden Katzen häufig von Bauernhöfen, dort wird oft nicht kastriert." Es würden aber auch viele Hauskatzen ausgesetzt. Immer wieder werde versucht, die Katzen-Überbevölkerung einzudämmen, indem der unerwünschte Nachwuchs ertränkt, erschlagen, erschossen oder vergiftet werde. Im Gegensatz dazu geht der "Verein zum Schutz der Katze" den schonenderen und legalen Weg: Er fängt die Tiere in Lebendfallen, lässt sie beim Arzt kastrieren und kennzeichnet sie. Zusätzlich werden die Tiere entfloht, entwurmt und untersucht. Nach einigen Tagen werden die Tiere wieder an ihrem angestammten Platz freigelassen.Eifel und Mosel sind Notstandsgebiete

"Was streunende Tiere angeht, sind Eifel und Mosel Notstandsgebiete", sagt Schumacher. In Wittlich und Umgebung gibt es kein Tierheim, die nächsten befinden sich in Trier und Mayen. Auch ein Tierschutzverein fehlt. Deshalb sind der Verein und seine Unterstützer hier vor Ort besonders auf Spenden angewiesen. Eine Kastration kostet zwischen 87 und 100 Euro, zur Zeit ist das Geld für weitere Kastrationen ausgegangen. Und das Frühjahr, in dem die Katzen wieder fruchtbar sind, naht. Deshalb soll vom 27. September bis 30. November in Wittlich und eventuell Umgebung für den Verein gesammelt werden. Dafür werden auch noch Helfer gesucht. In der hiesigen Region ist unter anderem Anke Zimmer aus Gladbach für den Verein aktiv. Sie kennt viele Stellen auch in Wittlich, an denen streunende Katzen unterwegs sind, möchte diese Orte aber aus Angst vor Tierfängern nicht nennen. Da sie schlecht erreichbar ist, wird gebeten sich bei Svetlana Gabricevic, Vorsitzende der "Privaten Tierhilfe Daun", zu melden, Telefon: 06592/3725. Die "Private Tierhilfe" arbeitet mit dem "Verein zum Schutz der Katze" zusammen und wird von diesem unterstützt. Der private Verein Tierhilfe hat sich gegründet, als bekannt wurde, dass viele Hunde und Katzen in der Region verschwanden. Auch Anke Zimmers Katzen waren plötzlich weg. Die Vereinigung vermutet dahinter professionelle Tierfänger, will gegen diese vorgehen und über das Problem aufklären. Infos gibt es im Internet unter: www.private-Tierhilfe.de. Wer direkt spenden will, kann dies beim "Verein zum Schutz der Katze e. V." , Saffig tun. Stichwort: Private Tierhilfe, Kastration. Kreissparkasse Mayen, Bankleitzahl 576 500, Kontonummer: 024 000 333.

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