Katzenbabys wie Müll behandelt

In der VG Manderscheid hat ein Mann versucht, zehn herrenlose Katzenbabys, die in seiner Garage geboren wurden, loszuwerden: Er warf sie aus dem Auto-Fenster. Dies nimmt der Förderverein Eifeltierheim zum Anlass, zur Kastration frei lebender Katzen aufzurufen.

 Gerettet: Die zehn kleinen Kätzchen, deren sich ein Mann per Wurf aus dem Autofenster entledigen wollte. Foto: Rainer Kordel

Gerettet: Die zehn kleinen Kätzchen, deren sich ein Mann per Wurf aus dem Autofenster entledigen wollte. Foto: Rainer Kordel

Altrich/Manderscheid/Daun. Herrenlose Katzen gibt es überall. Und überall gibt es Menschen, die sie füttern. So war es auch in diesem Fall, der sich kürzlich in der Verbandsgemeinde Manderscheid zugetragen hat, wie Silvia Schmitt, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Eifeltierheim, berichtet.Eine Frau hat dort herrenlosen Katzen mit Futter versorgt. Zwei dieser Tiere bekamen in der Garage des Nachbarn Junge. Der Nachbar wollte sich der zehn Katzenbabys entledigen, nahm sie im Auto mit und warf sie durch das Fenster auf eine Wiese.Keine Anzeige, weil Mann sich einsichtig gezeigt hat

Doch dabei hat ihn die Nachbarin beobachtet. Sie sammelte die Katzen-Babys ein und wandte sich an den Förderverein Eifeltierheim, der sich nun um die Kleinen kümmert. Von einer Anzeige gegen den Mann hat der Verein abgesehen, weil er sich einsichtig gezeigt hat und seine Mithilfe bei der Kastration der frei lebenden Katzen in seiner Umgebung zugesagt hat.Dennoch verstoße sein Verhalten gegen das Tierschutzgesetz, sagt Schmitt. Im Gesetz heißt es: "Es ist verboten, (...) ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halter- oder Betreuerpflichten zu entziehen." Ein Verstoß gegen dieses Verbot könne mit bis zu 25 000 Euro Bußgeld belegt werden, sagt Schmitt. Doch eigentliches Anliegen des Fördervereins ist es, im Vorfeld zu helfen, damit solche Fälle erst gar nicht auftreten. Der Verein ruft deshalb zum wiederholten Mal dazu auf, frei lebende Katzen kastrieren zu lassen. Schmitt: "Wir fangen die Tiere, lassen sie kastrieren und setzen sie am angestammten Platz wieder aus, damit dort kein anderes Tier einwandert."Doch auch, wenn es irgendwo Probleme mit frei lebenden jungen Kätzchen gibt, hilft der Verein weiter. Mitglieder können die Kätzchen mit Hilfe von viel Zuwendung quasi zähmen, anschließend werden sie vermittelt. Dies geht allerdings nur im Alter zwischen sechs und neun Wochen. Sind die Kätzchen kleiner, können sie noch nicht selbständig fressen und müssen sehr zeit- und kostenaufwendig aufgepäppelt werden. Sind sie älter, sind sie nur noch schwer an Menschen zu gewöhnen.Die Vermittlung von Tieren über den Förderverein und das Eifeltierheim in Altrich, in dem insbesondere Katzen beherbergt werden, läuft sehr gut. Rainer Kordel, Leiter des Heims, das Mitte Dezember 2007 seinen Probebetrieb gestartet hat, sagt: "Wir werden in diesem Monat das 100. Tier vermitteln."Der Förderverein Eifeltierheim ist für die Kastrationen frei lebender Katzen auf Spenden angewiesen, Konto 32 129 520 bei der Sparkasse Mittelmosel, BLZ: 587 512 30. Wer Hilfe bei der Kastration herrenloser Katzen braucht, kann sich wenden an: Silvia Schmitt, Gladbach, Telefon: 06571/29543 oder Svetlana Gabricevic, Private Tierhilfe Wittlich-Daun, Telefon 06592/3725. Mehr Infos zum Eifeltierheim unter www.eifeltierheim-altrich.de, Telefon: 06571/955 21 21.

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