"Kein Luxus, sondern Notwendigkeit"

Der Sportverein Zeltingen-Rachtig möchte den hochwassergeplagten Sportplatz am Kloster Machern in einen Kunstrasenplatz umwandeln. Eine Realisierung wäre aber nur mit Unterstützung des Miteigentümers Gemeinde möglich, die das Gelände übernehmen könnte und damit Bauherr wäre.

 Oberflächlich betrachtet scheint — vor allem in trockenen Monaten — alles in Ordnung zu sein auf dem Sportplatz am Kloster Machern. Der Sportverein Zeltingen-Rachtig drängt jedoch auf einen Umbau in einen Kunstrasenplatz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Oberflächlich betrachtet scheint — vor allem in trockenen Monaten — alles in Ordnung zu sein auf dem Sportplatz am Kloster Machern. Der Sportverein Zeltingen-Rachtig drängt jedoch auf einen Umbau in einen Kunstrasenplatz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Zeltingen-Rachtig. (urs) Der Sportverein Zeltingen-Rachtig drängt auf Hilfe. Sollte sich an der Sportanlage am Kloster Machern nicht schleunigst etwas tun, sieht er die Zukunft des Platzes gefährdet. Die Hoffnungen gehen in Richtung Kunstrasenplatz. Allerdings nicht, weil das jetzt alle wollten, betont der zweite Vorsitzende Werner Feyen in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Der weniger pflegeintensive Kunstrasen wäre vielmehr für eine verlässliche und dauerhafte Nutzung eine Notwendigkeit.Momentan ist der Platz infolge von Hochwasser, aber auch altersbedingt, nur mit immens großem Aufwand fünf Monate im Jahr bespielbar. Wegen des sich verhärtenden Hochwasserschlamms muss der Boden laut Feyen immer wieder aufgelockert und mit Sand und Kies vermischt werden. Beim Spiel- und Trainingsbetrieb der immerhin 14 Mannschaften werde dennoch oft mit "Kilos an den Füßen" gespielt. Wegen des Pflegeaufwands deckten die Einnahmen, darunter Beiträge von weit mehr als 400 Mitgliedern, die Ausgaben nicht mehr. Auch die bessere Bandenwerbung oder die Eigenbewirtschaftung des Clubhauses helfen da kaum. Ungewiss sei auch, wie lange das Engagement Ehrenamtlicher anhalte, die nur den Ist-Zustand sichern könnten. Laut Feyen geht es daher nicht nur um eine Sanierung, sondern "um die Zukunft des Sports in der Gemeinde". Sicher sei auch die Frage zu stellen, ob der Ort in zehn Jahren noch einen Fußballplatz brauche. Sofern das bejaht werde, bestehe aber "dringender Handlungsbedarf".Der Verein stellt aber nicht nur Forderungen, sondern hat schon einiges getan. Abgesehen von Gesprächen mit Sportverbänden, Behörden und dem Nachbarn wurden vor einem Jahr Mittel aus dem Goldenen Plan beantragt. Seines Wissens nach rangiere der Platz in der Verbandsgemeinde auf Rang zwei, kreisweit vielleicht auf drei oder vier.Keiner kann ohne Wissen des anderen verkaufen

Ein Problem sind die Eigentumsverhältnisse. Das Spielfeld wurde vor Jahren parzelliert, ist scheibchenweise im Besitz von Gemeinde und Verein. Hintergrund war, dass keiner ohne Wissen des anderen verkaufen können sollte. Unterm Strich besitzt der Verein 5189 Quadratmeter, die Gemeinde 4083. Feyen sieht den Ort aber auch gesetzlich in der Pflicht, Sport und Spiel zu fördern. Alternativ zur Sanierung (Kosten circa 550 000 Euro) sei auch ein neuer Platz an anderem Standort denkbar, was aber mehr als eine Million Euro kosten würde. Allerdings könnte dann der jetzige Platz vielleicht als Wohnmobilstellplatz genutzt werden, was nicht nur der Klostergastronomie zugute käme.Laut Ortsbürgermeister Manfred Kappes wird der Rat in der nächsten oder übernächsten Sitzung entscheiden. Fragen nach den Erwartungen des Vereins lassen jedoch eine eher positive Grundstimmung erkennen. Und das trotz der offen bekundeten Hoffnung des Vereins, dass die Gemeinde - wie in anderen Orten auch - Eigentümer des gesamten Platzes mit Ausnahme des Sportlerheimes wird. Damit wäre sie Bauherr und auch bei der Pflege in der Pflicht, hätte aber auch hinsichtlich der Nutzung zu entscheiden. Eine Hürde bei der Beratung dürfte aber die grundsätzliche Gemeinde-Position sein, sich keine nicht greifbaren Kosten aufzuladen.

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