Kein Wohnhaus von der Stange

ANDEL. (mbl) Das Gebäude im Andeler Ahornweg ist kein Wohnhaus "von der Stange". Aufgrund seiner ins Auge fallenden ungewöhnlichen "schlichten" Bauweise war es am "Tag der Architektur" von Besuchern leicht zu finden.

Wie an den Autonummern zu erkennen war, kamen sie aus der näheren und weiteren Umgebung. Zum zehnten Mal ging Rheinland-Pfalz auf Entdeckungsreise zur zeitgenössischen Architektur. 62 Objekte rheinland-pfälzischer Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner zeigten ihre Arbeit und luden gemeinsam mit den Bauherren beim "Tag der Architektur" zum Besuch und Gespräch. "Architek-touren" bot den Besuchern zwanglos die Möglichkeit, mehr über Planen und Bauen von öffentlichen Gebäuden oder auch den Weg zum eigenen (Traum-)Haus zu erfahren, denn zum ersten Mal dabei waren private Wohnhäuser. Dazu zählte auch das Wohnhaus von Bauherr Werner Bouhs in Andel, das im Januar 2004 fertiggestellt wurde. Zusammen mit der Architektin Annette Bartsch aus Bad Neuenahr plante und realisierte der Bauherr seine Vorstellungen. Verwirklicht wurde ein Haus, das ganz den Wünschen des Bauherrn und den jetzigen Bewohnern, seiner Tochter und ihres Lebensgefährten, entspricht. Ein geradliniges Haus, schlicht und durchgängig in Form und Detail. Es wurde großer Wert wurde auf traditionelle Materialien in zeitgemäßer Umsetzung gelegt. Dazu gehören Bimsmauerwerk und grauer Kratzputz außen, Kalkputz innen, dessen Oberfläche wirkt wie mit Ocker lasiert. Durchgängig im gesamten Haus ist der Bodenbelag gewachster Estrich. Fenster und Innentüren sind aus lasierter Eiche. Eine Raumhöhe von 2,86 Metern gibt allen Räumen angenehme Proportionen. Einbaumöbel und die Küche aus Stahlblech bieten viel Stauraum. Im Wohnraum geben zwei große Panoramafenster wie Bilderrahmen den Blick frei übers Moseltal. Die Aussichtsfenster sind gleichzeitig "besitzbare" Möbel. Verzichtet wurde auf Außenfensterbänke, die Wasserableitung geschieht nach Schweizer Vorbild mit Wasserspeiern. Die Fußbodenheizung wird mit Erdwärme gespeist und entspricht voll den Anforderungen an die heutigen Niedrig-Energie-Häuser. Und warum nicht mal ein Wasserbecken statt einem Geländer auf der großzügigen Sonnenterrasse? Für die Bauherren Bouhs ist es ein bis in die letzte Ecke durchgeplantes Haus, modern und mit altbewährten Baustoffen umgesetzt, das Wohlfgefühl erzeugt. Raum und Möbel gehen eine Symbiose ein.

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