Keine Angst vor der Globalisierung

Über die Globalisierung und deren Auswirkungen auf Deutschland und die Region hat Christoph Böhr in der Akademie Kues gesprochen. Anlass zu der feierlichen Rede war die diesjährige Cusanus-Festakademie.

 Interessant und gut nachvollziehbar erklärte Christoph Böhr in der gut besuchten Akademie Kues die Chancen und Risiken der Globalisierung. TV-Foto: Christina Bent

Interessant und gut nachvollziehbar erklärte Christoph Böhr in der gut besuchten Akademie Kues die Chancen und Risiken der Globalisierung. TV-Foto: Christina Bent

Bernkastel-Kues. (chb) Der Vorsitzende der Cusanus-Gesellschaft, Christoph Böhr, hielt in der Akademie Kues einen Vortrag zum Thema "Soziale Marktwirtschaft unter Globalisierungsdruck". Anlass war die jährlich stattfindende Cusanus-Festakademie, zu der die Kueser Pfarrgemeinde St. Brixius und die Cusanus-Gesellschaft einladen.

"Ein ungutes Gefühl haben heute viele von uns, wenn sie die Nachrichten verfolgen, irgendetwas stimmt nicht", so begann Böhr seinen Festvortrag. Er wollte den Zuhörern keine Angst machen, sondern zeigte auf, unter welchen Bedingungen heute noch eine soziale Marktwirtschaft funktionieren kann. Bei einer wirksamen sozialen Marktwirtschaft ist auch die Globalisierung kein Grund, Angst zu haben.

Sein Vortrag war sehr anschaulich und für die rund 70 Besucher gut nachvollziehbar. Der Kern seiner Rede zielte darauf ab, dass bei der Wirtschaftsordnung nicht mehr das Wohl der Menschen im Mittelpunkt steht und die Diskussion zur Würde des Menschen bei den Verfassungsgerichten und nicht in der Gesellschaft stattfindet. Böhr sieht in der Globalisierung ein Geben und ein Nehmen. Deutschland nimmt das Kapital und gibt Arbeitsplätze.

"Das kann man nicht aufhalten, und es ist auch nicht unmoralisch", meint der Vorsitzende der Cusanus-Gesellschaft. "Das Problem liegt bei uns, denn unsere soziale Marktwirtschaft hat nicht mehr den Menschen zum Ziel."

Die Lösung ist für Böhr, dass die Menschen durch Erwerbsarbeit selbst für sich sorgen und auch die Befähigung dafür erlangen können. Die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, ist laut Böhr Aufgabe der Politik. Wenn diese Vorraussetzungen gegeben sind, dann braucht man keine Angst vor der Globalisierung zu haben. Allerdings fehlen nach Böhrs Meinung momentan die Politiker, die sich hierfür vehement einsetzen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Musizierkreis der Akademie unter der Leitung von Wolfgang Lichter.

Theresa Spies dankte Christoph Böhr für seinen Vortrag und allen Mitarbeitern, Freunden und Gönnern für ihre geleistete Arbeit bei der Akademie Kues. Der Abend, der seit 40 Jahren zu Ehren des Nikolaus von Kues stattfindet begann mit einem Gottesdienst, den der Cusanus-Chor unter der Leitung von Helmut Deutschewitz gestaltete.

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