Keine Bierzeltmusik

WITTLICH. (noj) Breites Repertoire: Bei einem Konzert zeigten die Musiker des MV Lüxem ihr Können. Neben den musikalischen Darbietungen erfuhren die Zuschauer einiges zur Geschichte der Blasmusik.

 Musiker des MV Lüxem während des Konzerts.Foto: Nora John

Musiker des MV Lüxem während des Konzerts.Foto: Nora John

"Dieses Konzert steht für den Spannungsbogen symphonischer Blasmusik", kündigte Moderator Thilo Höllen zu Beginn des Abends an. Für die Zuhörer war die Veranstaltung nicht nur ein musikalischer Genuss, sie konnten auch einiges über Blasmusik und über Komponisten und Arrangeure erfahren. So ging Höllen auf die Zeit ein, als die Blasmusik unter den Nazis als "entartete Musik" galt. Auch nach dem Krieg sei sie erst langsam wieder "auf die Beine gekommen". Zeitweise sei sie als Bierzeltmusik verschrien gewesen. Dass dieser Ruf nicht zutrifft, zeigten die Musiker unter der Leitung von Stefan Barth. Sie eröffneten den Abend mit "The Peaks of Otter", einer Originalkomposition von James L. Hosay und spielten anschließend die "Second Suite in F for military band". Anhand eines sehr ausführlichen Programmheftes konnten sich die Zuhörer schon im Voraus auf die Musikstücke einstimmen. Beeindruckend war die Interpretation der Alpina Saga, einer Originalkomposition von Thomas Doss. Die Musiker gaben die Stimmung des Wanderers wieder, der die Schönheit des Berges bewundert, aber manchmal auch der trügerischen Pracht folgt und nie mehr zurückkehrt. Um die Macht des Geldes ging es in dem Stück "Vilja" aus der "lustigen Witwe". Bevor der MV Lüxem das Publikum in die Pause entließ, spielten die Musiker mit der Tritsch-Tratsch-Polka noch ein flottes Stück. Die zweite Halbzeit wurde mit der Filmmusik von John Barry eröffnet. Es folgte mit New York: 1927 eine Originalkomposition von Warren Baker, die die zwanziger Jahre in New York thematisiert, einer Zeit, die die in Großstädten leben Amerikaner in eine enthusiastische Stimmung versetzte. Nach "The Typewriter" aus dem Film "Der Ladenhüter" und "Sang!" von Dana Wilson kamen die Solisten zum Einsatz. Manfred Ambrosius beeindruckte mit seiner Tuba bei dem "Tuba Tiger Rag". Susanne Ambrosius sorgte mit ihrem Gesang bei "S'wonderful" für Begeisterung. Sie kam so gut an, dass sie auch die obligatorische Zugabe übernahm.

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