Keine Reaktion aus der eigenen Partei

Harsche Worte fand SPD-Mann Bernd Gelz für die Forderung des Landes nach einer Kooperation zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach. Ein Strafgericht wie Wolfgang Clement droht ihm aber nicht.

Bernkastel-Kues. (cb) Die SPD hat es schwer in diesen Tagen. Auf Bundesebene ist sie weiter im Umfragetief, aber auch in Rheinland-Pfalz, wo Kurt Beck ohne Koalitionspartner regieren kann, stottert der Motor. Zum Beispiel beim Landesentwicklungsplan (LEP IV). Da werden Städte zu Kooperationen gezwungen, die zwar in der gleichen Region liegen, aber sonst nicht viel Verbindung haben.

Das trifft auf Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach zu. Sie müssen sich dieser Kooperationspflicht beugen. Die Traben-Trarbacher können als "Juniorpartner" damit leben, die Bernkastel-Kueser nicht. Vergangene Woche kam das Thema erneut im Bernkastel-Kueser Stadtrat zur Sprache.

Und es hagelte nicht nur Kritik von CDU, FDP, Grünen und der Unabhängigen Bürgerunion. Besonders kritisch äußerte sich Bernd Gelz (SPD). Er sprach von "Ignoranz" seitens der Landes-SPD. Der Grundsatz "Alle Macht geht vom Volke aus" scheine in Mainz nicht mehr zu gelten. (der TV berichtete). Starker Tobak in Richtung der eigenen Partei. Droht ihm nun ein ähnliches Strafgericht wie dem ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement nach seiner Kritik an der hessischen SPD-Chefin Andrea Ypsilanti?

Offenbar nicht. Eine Reaktion aus den eigenen Reihen sei ausgeblieben, berichtet Gelz. Er habe den verschiedenen Gremien und dem Landesverband aber auch schon vorher seine Kritik übermittelt. Im Freundeskreis und am Arbeitsplatz - Gelz ist Lehrer an der Berufsbildenden Schule in Bernkastel-Kues - habe er viel Zustimmung erfahren.

Der 58-Jährige gehört dem Stadtrat seit 1989 an. Eine erneute Kandidatur für die SPD kann er sich derzeit nicht vorstellen. Alternativen? "Ich werde nicht zur CDU oder zu den Linken gehen", sagt er. Eher kann er sich eine Kandidatur auf einer Freien Liste vorstellen.

Dazu müssten aber erst Gespräche mit möglichen Mitstreitern geführt werden.

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