Keine Zustimmung für größere Auflage

BERNKASTEL-KUES. Eine Vervierfachung der Auflage des Jugendmagazins "Plug-In" ergibt keinen Sinn, glaubt das Jugendparlament. Das gehe weit über den Bedarf hinaus und nütze niemandem – auch nicht den Inserenten.

Beim vierten Landestreffen der kommunalen Jugendvertretungen, das vor wenigen Wochen in Mainz über die Bühne ging, erfuhr "Plug-In", das Jugendmagazin in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues große Wertschätzung. Dies ist aber nicht der Grund, weshalb das Jugendparlament der Verbandsgemeinde am Mittwochabend über eine Auflagensteigerung (von derzeit 2500 auf 10 000) diskutierte. Sie sei nötig, um die Sponsoren beziehungsweise Interessenten bei der Stand zu halten. Bei einer Auflage von 10 000 Stück sei die kommende Ausgabe bis auf 50 Euro durch deren Gelder gesichert. Bei einer Auflage von 2500 Stück bestehe die Gefahr, dass die Inserenten abspringen, weil ihnen das Verbreitungsgebiet zu klein ist, zitierte Friedrich Redaktionsleiter Sven Eisenkrämer, der an diesem Abend nicht anwesend war. Moll: Die Zielgruppe ist nicht groß genug

Im Jugendparlament, dem Sven Eisenkrämer auch angehört, bei Jugendpfleger Guido Moll und bei der Verwaltung fand dieser Plan allerdings keine Zustimmung. Die Zielgruppe (14 bis 25-Jährige) zähle im gesamten Kreis nur 10 000 Leute. Selbst wenn das Magazin über die VG Bernkastel-Kues hinaus verteilt werde, sei die avisierte Auflage viel zu hoch, sagte Guido Moll. "Wir produzieren dann weit über den Bedarf hinaus", sagte Jugendparlaments-Vorsitzender Moritz Bolle. Das Jugendparlament wehrt sich auch gegen die Absicht, das Magazin im Stadtbereich Bernkastel-Kues dem Mitteilungsblatt beizulegen. Das gehe an der Zielgruppe vorbei, glaubt Moritz Bolle. Erwachsene gehörten nicht dazu. Und ein Produkt, dass für den Papierkorb produziert werde, habe keinen Sinn. Schließlich gebe es auch einen Beschluss, dass das Jugendparlament mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, die Restfinanzierung für das Jahr 2005 übernehmen. Das sollte auch der Stand der Dinge bleiben. Aus der Mitte des Parlaments wurden auch Stimmen laut, dass die Zahl der Inserenten noch nicht ausgereizt sei.Gespräch mit Pastor glättete die Wogen

In der Sitzung wurde hervorgehoben, dass es sich bei "Plug-In" um das Jugendmagazin in der VG Bernkastel-Kues handelt und nicht um das Jugendmagazin der VG. Die Macher sind also selbst verantwortlich. Die aktuelle Ausgabe hat für einige Irritationen bei Erwachsenen gesorgt. In einem Artikel über das Kueser Straßenfest ist die Rede von "betrunkenen Blasmusikkapellen aus unseren Nachbarländern" und von "sonntäglichen Frühgottesdiensten, bei denen der Pfarrer besoffener ist als der ganze Kirchenchor zusammen". "Das wäre besser nicht geschrieben worden", sagte Guido Moll. Der Autor und Sven Eisenkrämer hätten die Sache, die nur ein Spaß sein sollte, bei einem Gespräch mit dem Pastor aber aus dem Weg geräumt, sagte Moritz Bolle.

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