Keine echten Verlierer

BERNKASTEL-WITTLICH. (mai) Was sagen die Parteivorsitzenden im Kreis Bernkastel-Wittlich zum Abschneiden ihrer Gruppierung im Wahlkreis 204? Der Trierische Volksfreund hat nachgefragt.

ALEXANDER LICHT (CDU): "Bei uns im Kreis Bernkastel-Wittlich ist klar und deutlich, dass viele Wähler die große Koalition nicht wollten. Sie wollten eine Koalition aus CDU und FDP und haben deshalb wohl die FDP gewählt. So einen großen Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimmen gab es noch nie. Eine genaue Erklärung, warum die FDP gerade bei uns so stark ist, habe ich nicht. Die CDU ist nach wie vor jedoch ganz vorne in der Region. Unser Direktkandidat Peter Rauen hat auch nach wie vor einen guten Stand in der Region. Da hat auch der starke Wahlkampf von Frau Leonhard nicht viel bewirkt."GÜNTER RÖSCH (SPD): "Was die Zweitstimmen im Kreis angeht, ist das ein respektvolles Ergebnis. Das habe ich vor drei Wochen nicht erwartet. Ich bin der Meinung, dass jetzt einige Voreilige mal nachdenken müssen in Bezug auf die SPD. Ich bedauere es sehr, dass die Eifel-Mosel-Region künftig nicht mehr mit einer SPD-Abgeordneten in Berlin vertreten sein wird. Frau Leonhard hat einen vorbildlichen Wahlkampf geführt, und deswegen ist das Erststimmen-Ergebnis mit mehr als sechs Prozent vor der SPD mehr als verdient."JUTTA BLATZHEIM-ROEGLER (GRÜNE): "Mit unserem Zweitstimmen-Ergebnis im Kreis Bernkastel-Wittlich liegen wir im Trend. Wir haben auf Landesebene überall ein bisschen verloren. Im Wahlkreis 204 haben wir uns gut geschlagen für diesen kurzen Wahlkampf. Wir sind ein großer Kreisverband und haben nicht in jedem Ort Mitglieder. Deshalb ist es schwierig, überall präsent zu sein. Unsere Spitzenkandidatin Ulrike Höfken hat ein gutes Ergebnis eingefahren. Das freut mich."RITA WAGNER (FDP, stellvertretende Vorsitzende): "Wir haben ein Spitzenergebnis. Bei uns im Kreis hätte es für eine schwarz-gelbe Koalition gereicht. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr froh. Sigrid Thiel ist zum ersten Mal angetreten. Für das erste Mal hat sie ein gutes Ergebnis eingefahren."HANS WERNER JUNG (LINKSPARTEI): "Das Ergebnis im Kreis Bernkastel-Wittlich entspricht in etwa unseren Erwartungen. Wir sind damit zufrieden. Wir liegen zwar etwas unter dem Landesergebnis, doch bei diesem Riesen-Wahlkreis, der hochdominiert ist von der CDU, haben wir kein besseres Ergebnis erwartet. Bei unserer relativ kleinen Zahl von Mitgliedern konnten wir keinen flächendeckenden Wahlkampf machen. Bernhard Hilgers konnte nicht überall sein."

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