Kicken fürs Image mit 3050 Fans

Das dritte Junioren-Länderspiel in der Geschichte des Salmtalstadions ging nicht nur reibungslos über die Bühne. Es bot mit dem 5:0 (4:0)-Sieg der deutschen U-19-Fußballer gegen Litauen auch ein richtiges Spektakel und war dank der reibungslosen Organisation auch Werbung im bestem Sinn für die Region.

 Viel Grund zum Jubeln hatten die Fans der deutschen U-19-Nationalmannschaft. Sie gewann in Salmrohr mit 5:0 gegen die Kicker aus Litauen. TV-Foto: Hanni Krämer

Viel Grund zum Jubeln hatten die Fans der deutschen U-19-Nationalmannschaft. Sie gewann in Salmrohr mit 5:0 gegen die Kicker aus Litauen. TV-Foto: Hanni Krämer

Salmrohr/Wittlich. (wir) DFB-Trainer Heiko Herrlich sprach von "perfekten Bedingungen" und einer "sehr, sehr angenehmen Atmosphäre mit der gebotenen Fairness für den Gegner und der erhofften Unterstützung" für sein Team. Der vom Fußballverband Rheinland mit der Leitung vor Ort betraute Stefan Urmitzer zollte Platzwart Karl Wischniewski ein Sonderlob: "Er hat das Spielfeld in unermüdlicher Arbeit optimal hergerichtet." Kein Wunder also, dass allenthalben nach dem Schlusspiff Zufriedenheit herrschte - zumal die Besucherzahl im Vergleich mit der Partie des DFB in Trier gegen Luxemburg (1520 Besucher) mit 3050 fast exakt verdoppelt worden war.

Dennoch stellte sich so manchem die Frage, ob der Aufwand in akzeptablem Verhältnis zum Ertrag stand. Josef Friedrich, der für Schulen, Kindergärten und auch für das Salmtalstadion zuständige Abteilungsleiter bei der Verbandsgemeinde antwortete mit einem klaren Ja. "Natürlich ist es viel Arbeit, es sind viele Auflagen zu erfüllen, die bei normalen Spielen des FSV Salmrohr und selbst bei Veranstaltungen wie dem Rheinlandliga-Pokalfinale nicht anfallen. Aber wir hatten nach 1999 gegen die Türkei und 2004 gegen Belgien zum dritten Mal die Ehre, vom DFB für eine solche Veranstaltung ausgewählt zu werden. Und ich denke, wir haben uns sehr gut dargestellt."

Friedhelm Rach, der sportliche Leiter des FSV, der an Ort und Stelle sehr intensiv in die Organisation eingebunden war, konnte den finanziellen Gewinn für den Verein noch nicht beziffern. Da die Zuschauereinnahmen komplett an den DFB gehen, kann der Verein "nur" einen Scheck "in noch nicht genannter Höhe für die Jugendarbeit" und den Erlös aus den Verkäufen an den Wurst- und Getränkeständen in die eigene Tasche stecken. "Aber das wussten wir ja vorher", erklärt Rach. "Wir haben dieses Spiel vom 5. Juni an, als wir den Zuschlag erhielten, in erster Linie als ideale Möglichkeit gesehen, das Image des Vereins aufzupolieren." Als "Abfallprodukt" dieses Ereignisses stehen auch neue Spielerbänke am Rand der Aschenbahn des Salmtalstadions. "Die waren ohnehin fällig", sagt Rach. "Der Anlass hat den Kauf nur beschleunigt." Auch für die Verbandsgemeinde war das Länderspiel in erster Linie ein Image-Gewinn, der sicher noch viel größer gewesen wäre, hätte sich das DSF entschlossen, nicht nur die Spiele aus Trier, sondern auch das aus Salmrohr zu übertragen. Verdienen konnte die Verbandsgemeinde an der Veranstaltung nichts. Friedrich: "30 Leute haben jede Menge Arbeitsstunden damit verbracht, das Stadion und die benötigten Räume für die Mannschaften, die Dopingkommission und die VIPs so herzurichten, dass wir uns gut dargestellt haben." Den Spielbericht lesen Sie im Sportteil auf Seite 18.

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