"Kinder brauchen Regeln"

WITTLICH. (red) Zu einem Elternseminar mit einem Vortrag von Peter Rütten (Lebensberatungsstelle Wittlich) zum Thema "Verweigerte Erziehung" fanden sich im Peter-Wust-Gymnasium rund 50 interessierte Eltern und Lehrer ein.

Klagende Eltern, Erzieher, Lehrer, die Vorfälle von Erfurt, die Pisa-Studie und die öffentliche Diskussion um den "Erziehungsnotstand" in Deutschland - das ist die Erziehungslage in Deutschland. Peter Rütten versuchte, anhand des magischen Dreiecks der Erziehung (nach Murrelmann) Wege aufzuzeigen, die unsere Kinder zu gestärkten, gesellschaftsfähigen, sozialbewussten und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten erziehen können. Eine solche Erziehung basiert auf den Grundpfeilern Anerkennung, Anregung und Anleitung. Im Wesentlichen fordern moderne Pädagogen das Bekenntnis der Eltern und Pädagogen zur aktiven Erziehung mit mehr erzieherischer Autorität. Dazu gehören auch für die Kinder unangenehme Entscheidungen und das Durchsetzen von Verboten, die durchaus zur kurzfristigen Ablehnungshaltung der zu Erziehenden gegenüber den Erziehern führen kann. Dies auszuhalten und gelassen hinzunehmen, ist eine Herausforderung für die Erzieher. Andererseits brauchen Kinder "Anregungsfutter" im richtigen Maß und die entsprechende Anerkennung seitens ihrer Eltern. Unkontrollierter Konsum von elektronischen Medien, vollgepackte Terminlisten, das Tappen in die "Verwöhnungsfalle" und Überforderung durch falsch verstandene Förderung der Eigenverantwortlichkeit von Kindern und Jugendlichen führen zu unkontrollierter Entwicklung unserer Kinder. Weiter stellte der Referent folgende Grundlinien der Erziehung heraus: Kinder und Jugendliche brauchen Regeln, einen strukturierten Tagesablauf und verlässliche Eltern als Ansprechpartner, die in entscheidenden Situationen Zeit für ihre Kinder haben. Kinder sind keine Jungerwachsenen, sondern heranwachsende junge Menschen, die Halt brauchen. Eltern sind keine Freunde, sondern Ansprechpartner in allen Lebensfragen, die Halt geben sollen.

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