Kinder üben den Ernstfall

KRÖV. (mü) Normalerweise ist Feuer eine brandgefährliche Sache. Kröver Kinder haben eine Chance, spielerisch und mit Verstand gefährliche Situationen kennen und damit umgehen zu lernen.

"Es macht super viel Spaß", freut sich der zehnjährige Christian Hauth, der bereits seit zwei Jahren aktiv bei "Feuerwehr für Kids" dabei ist. "Wenn ich groß bin, kann ich Brände löschen", freut er sich. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Um Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern, haben sich Desiree Beth und die Freiwillige Feuerwehr aus Kröv einiges einfallen lassen. An jedem zweiten Samstag im Monat treffen sie sich mit den Kindern und üben schon mal den Ernstfall. Dabei erfahren die Kinder, welche Informationen bei einem Notruf wichtig sind, und sie lernen die Technik kennen. "4500 Liter fasst ein solches Auto", weiß Christian Hauth über das Tankfahrzeug zu berichten. "Pro Minute können 1600 Liter gespritzt werden." In der Brandschutzerziehung lernen die Kinder den Feuerwehrnotruf. "Ich rufe die 112 an", sagt der siebenjährige Niklas Metzen, "und nenne meinen Namen und den Ort. Ganz wichtig ist, wo es brennt, mit ganzer Adresse, was und wie und wie viele Verletzte", erklärt Niklas, der seit Beginn, also seit September 2003, dabei ist. Die Kinder lernen alles, was zur Brandschutzerziehung gehört. Auch wie man richtig Streichhölzer benutzt, oder ob Feuer Freund oder Feind ist. "Einen Oberflurhydranten sieht man über der Straße", sagt die achtjährige Verena Fischer, "unserer ist rot." Es ist nicht immer leicht, Kinder zu motivieren. In die Jugendfeuerwehr mit Feuerwehr-Outfit können sie erst ab zehn Jahren, "und da haben die meisten schon andere Hobbies", bedauert Desiree Beth, die sich sehr für die Kinder engagiert. Im Alter von 18 bis 25 Jahren gebe es fast keine Feuerwehrleute in der Kröver Wehr. "Wir müssen Nachwuchsarbeit leisten und etwas für die Zukunft tun", sagt sie. Diesmal waren zwölf Kinder dabei, "jeder kann jederzeit dazu kommen", animiert Desiree Beth potenziellen Nachwuchs. "Alles kann, nichts muss." Man sieht den Kindern an, dass es Spaß macht. Einig sind sich alle: Wasserspritzen ist toll, und die vielen Spiele sowie die Experimente mit Feuer begeistern sie. "Es ist spannend zu gucken, was passiert, wenn wir über eine brennende Kerze ein Glas stülpen", findet Verena. Aber am besten sei es, mit dem Feuerwehrauto nach Hause gebracht zu werden. Ein aufregender Nachmittag liegt hinter den Kindern. Im Mannschaftstransportfahrzeug mit Ladefläche (MTF-L) werden sie vom 21-jährigen Florian Stroh nach Hause gebracht. "Toll, dass so viele Jugendliche eine spielerische Verknüpfung zur Feuerwehr finden", freut sich Stroh.

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