Kindergärten verändern ihr Gesicht

GREIMERATH/GROSSLITTGEN. Die Kinder werden immer weniger, doch in Kindergärten wird investiert. Beispiel: die VG Manderscheid. Dort wird zum einen saniert - wie in Großlittgen, zum anderen wird aber auch das Angebot erweitert - wie in Greimerath-Hasborn.

Im Kindergarten Greimerath-Hasborn soll nach der geplanten Renovierung so ziemlich alles möglich sein: Aus dem Halbtagsangebot soll eins für den ganzen Tag werden. Kinder unter drei Jahren sollen nicht nur als Ausnahme, sondern generell aufgenommen werden können. Grundschüler sollen im Kindergarten beaufsichtigt und behinderte Kinder integriert werden. Mit solchen Angebotserweiterungen schlägt der Kindergarten zwei Fliegen mit einer Klappe. Damit wird zum einen dafür gesorgt, dass der Kindergarten ausgelastet ist und erhalten bleibt. Hajo Neumes, Vorsitzender des Zweckverbands für den verkehrsgünstig gelegenen Kindergarten Greimerath-Hasborn: "Noch haben wir mehr Nachfragen als Plätze, da viele Pendler auf dem Weg nach Wittlich oder Trier gerne auch ihre Kinder hier unterbringen möchten. Aber wir wissen, dass auch bei uns die Kinderzahlen sinken werden." Die Kreisverwaltung, die das Problem der künftig sinkenden Kinderzahlen mit Ausnahme der Ballungsräume überall sieht, hält die Träger der Kindergärten auch dazu an, bei einer drohenden Schließung einer Gruppe zu prüfen, ob dies durch die Erweiterung des Angebots verhindert werden kann. Zum andern wird durch die Angebotserweiterung die Nachfrage von Seiten der Eltern erfüllt. Kindergartenleiterin Lydia Duckart sagt dazu: "Wir haben Nachfragen für Kinder unter drei Jahren und vereinzelt auch nach Ganztagsbetreuung." Jürgen Marx, Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, stellt fest: "Der Trend geht Richtung Ganztagsbetreuung, vor allem in den Ballungsräumen." Und der Kreis, der die Bedarfsplanung macht, ist dazu verpflichtet, auf diese Wünsche zu reagieren. Marx: "Auch auf Einzelbedürfnisse kann eingegangen werden, eventuell auch mit Übergangslösungen." Doch der Kindergarten in Greimerath wird mit den 40 Kindern nicht nur wegen der Angebotserweiterung erneuert. Hajo Neumes: "Die Renovierung ist dringend nötig. 30 Jahre lang wurde hier nichts gemacht. Seit acht Jahren haben wir eine zweite Gruppe, doch die Raumaufteilung wurde nie vernünftig pädagogisch angepasst." Ein Anbau ist in Greimerath geplant, zwei Gruppenräume, Ruheräume und ein Wickelraum sollen entstehen. Kosten laut Entwurf: 580 000 Euro. "Wir hoffen optimistisch mit einer Förderung 2005, spätestens 2006", sagt Neumes. Auch der Kindergarten in Großlittgen ist mehr als 30 Jahre alt und hat eine Sanierung dringend nötig. Die Einrichtung, die trotz Angebotserweiterung im August die Gruppenzahl von vier auf drei reduzieren muss (63 Kinder), braucht zunächst aus Brandschutzgründen eine Außentreppe für das Obergeschoss. Außerdem sollen die Gruppenräume, das Dach und die Fenster erneuert werden. Die Kosten der Generalsanierung des Kindergartens werden auf 457 000 Euro geschätzt. Eine Teilbewilligung für den ersten Abschnitt über 33 000 Euro gibt es laut Ortsbürgermeister Karl-Heinz Hubo bereits. Für die übrigen Abschnitte ist das Geld bereits beantragt.

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