Kindergarten bleibt, wo er ist

BINSFELD. Der Gemeinderat hat die FWG-Resolution zur Verlegung von Schule und Kindergarten mehrheitlich abgelehnt. Einige Familien aus Arenrath möchten sich unterdessen nicht mit der Situation zufrieden geben, dass sie ihre Kinder in hoch belastetes Gebiet bringen.

Lärm macht krank, heißt es im Resolutionsvorschlag der FWG. Die Gruppierung beantragte in der vergangenen Gemeinderatssitzung, die Schule und den renovierungsbedürftigen Kindergarten zu verlegen. Krankheit war nicht das einzige Argument. Der Flugbetrieb auf den 300 Meter von der Base entfernten Einrichtungen führe zu Unterrichtsunterbrechungen und damit zu Benachteiligungen der Kinder, heißt es in dem Antrag. Weiter wird ausgeführt, dass die Einrichtungen in der Lärmschutzzone zwei lägen, in der laut Gesetz Schulen und Kindergärten nicht gebaut werden dürften. 1300 Flugstunden habe es laut "Eifel-Times" allein im März gegeben. Gefahren durch das Munitionsdepot und den "Karo Pat" der Airbase führt die FWG außerdem als Gründe für die Verlegung an, die ihrer Meinung im Rahmen Verlegung der Frankfurter US-Rhein-Main-Airbase finanziert werden müsste. Beim Ausbau in Spangdahlem im Rahmen dieses Programms wurden 40 Millionen Euro eingespart. Bürgermeister Lothar Herres verwies auf einen alten Beschluss des Rates, den Kindergarten nicht zu verlegen. An den Gründen zur Ablehnung habe sich nichts geändert, so Herres. VG-Bürgermeister Christoph Holkenbrink erläuterte, dass sowohl im Inneren des Kindergartens wie im Außenbereich die gesetzlich vorgeschriebenen beziehungsweise medizinisch unkritischen Werte nach dem Einsatz von Lärmschutzmaßnahmen eingehalten würden.Kinderzahlen sinken in kommenden Jahren

"Wenn der Lärm in Binsfeld wirklich nicht zum Aushalten wäre, dann könnte die VG auch auf die Idee kommen, die Kinder auf eine andere Schule zu schicken", so Holkenbrink weiter. Bevor die Resolution im Rat behandelt worden war, waren Prognosen für die Kinderzahlen in Schule und Kindergarten vorgestellt worden. Wie überall sinken auch in Binsfeld die Zahlen. Mit den zwei Gegenstimmen der FWG und einer Enthaltung stimmte der Rat gegen die Resolution. Unterdessen möchten einige Familien aus Arenrath sich mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden geben. Jörg Follmann, Vater zweier Kinder, die in den Binsfelder Kindergarten gehen, erklärte: "Wir bringen unsere Kinder vom weniger in ein sehr belastetes Gebiet." Was die fünf Familien genau tun wollen, ist noch unklar.

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