Kirchenkreis beeindruckt Kirchenleitung

Kirchberg · Simmern-Trarbach ist der kleinste unter den 38 rheinischen Kirchenkreisen. Und dennoch ist er geprägt von einem reichen kirchlichen Leben im Hunsrück und an der Mosel. Davon überzeugte sich die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland, die den Kirchenkreis zwei Tage lang besuchte.

Kirchberg. "Für uns war es beeindruckend, wie bewusst und auch selbstbewusst der Kirchenkreis trotz seiner knappen finanziellen Ressourcen seine Aufgaben wahrnimmt", so Petra Bosse-Huber, die Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, die die Gruppe leitete. Der Kirchenkreis würde sich dabei auch aktuellen Problemen stellen wie dem demografischen Wandel. "Es ist ermutigend, wie der Kirchenkreis versucht, diese Dinge anzugehen", so Bosse-Huber.
Ein kleiner Kirchenkreis wie Simmern-Trarbach zeichne sich natürlich durch Nähe, enge Kontakte und Zusammenarbeit aus, aber bei den finanziellen Aufgaben seien auch Grenzen erkennbar. "Es ist gut, dass man hier erkannt hat, dass es auch wichtig ist, Kontakte nach außen zu suchen und in vielfältiger Weise mit anderen zu kooperieren", lobte sie. Auf der anderen Seite zeige der Kirchenkreis Simmern-Trarbach aber auch, dass man vieles gemeinsam angehen könne wie in der Jugendarbeit oder bei Haushaltsfragen. "Wir haben Kirchenkreise im Rheinland, die sich wünschen würden, dass es bei ihnen auch so klappen würde", meinte Petra Bosse-Huber.
Es war ein vielfältiges Programm, das die Mitglieder der Kirchenleitung an den beiden Tagen absolvierten. Wie sich fünf pfarramtlich Verbundene gemeinsam auf den Weg machen, wurde in Argenthal, Mörschbach, Pleizenhausen, Ellern und Riesweiler erkundet, in Ober Kostenz ging es um die Zusammenarbeit der Kommunen mit der Kirche, in Lötzbeuren, Raversbeuren und Irmenach stand die Umstrukturierung von dörflichen Gemeinden im Blick, beim Schmiedel das neue Bildungszentrum, und in Irmenach die Arbeit mit minderjährigen Flüchtlingen im Jugendhof Martin-Luther-King in Wolf.
Gerade im Hunsrück fanden viele Russlanddeutsche eine neue Heimat. In Blankenrath schilderten Pfarrer Thomas Werner (Zell) und Katechet Willi Müller-Schulte (Blankenrath) die Veränderungen in der Gemeinde durch den Zuzug. "Ich bin begeistert, wie lebendig die Gemeinde hier ist und wie begeistert und engagiert gearbeitet wird", meinte dazu Oberkirchenrat Klaus Eberl. Hier sei etwas Tolles entstanden, betonte er. Beeindruckt zeigte sich Vizepräses Petra Bosse-Huber auch vom Palliativ-Projekt "Begleitet leben, begleitet sterben" im Ida-Becker-Haus in Traben-Trarbach: "Hier spürt man ganz viel Herzblut."

"Es waren für uns sehr intensive Tage, mit vielen Eindrücken aus den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen", so Petra Bosse-Huber. Der Kirchenleitung sei es wichtig, bei solchen Visiten die Regionen kennenzulernen und mit den Menschen sprechen zu können.
"Uns ging es darum, die Vielfalt der rheinischen Kirche zu zeigen", so Superintendent Horst Hörpel. Er habe die Visite der Kirchenleitung als einen "sehr offenen Dialog" erlebt, der ermutigt habe, den begonnenen Weg im Kirchenkreis weiterzugehen. dju

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