Kita Rappelkiste in Traben-Trarbach soll weiter rappeln

Traben-Trarbach · Die Traben-Trarbacher Kita muss umfangreich saniert werden. Die Stadt hat aber kein Geld.

Kita Rappelkiste in Traben-Trarbach soll weiter rappeln
Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Das Gebäude der Kita Rappelkiste (oben) ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Die Treppen entsprechen nicht mehr heutigen Vorschriften, auch eine neue Küche wird benötigt. TV-Fotos (3): Klaus Kimmling

Das Gebäude der Kita Rappelkiste (oben) ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Die Treppen entsprechen nicht mehr heutigen Vorschriften, auch eine neue Küche wird benötigt. TV-Fotos (3): Klaus Kimmling

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Kita Rappelkiste in Traben-Trarbach soll weiter rappeln
Foto: klaus kimmling (m_wil )

"Wir haben viele Baustellen", sagt Traben-Trarbachs Stadtbürgermeister Patrice Langer und macht seinem Ärger Luft. Eine davon ist die Kita Rappelkiste in der Schottstraße. Sie ist in städtischer Trägerschaft und mittlerweile in die Jahre gekommen. "Es gibt immer Vorgaben für öffentliche Gebäude, die erfüllt werden müssen. Aber das Geld fehlt", erläutert Langer. In der jüngsten Sitzung des Sanierungs-, Bau- und Stadtentwicklungsausschusses haben die Mitglieder die ersten Konzepte für eine Sanierung besprochen. Drei Architekturbüros hatten dazu Unterlagen eingereicht.

Konkret geht es dabei um den Umbau der Kita. "Ein Neubau ist aus Platzgründen nicht möglich. Wir müssen also in der bestehenden Bausubstanz mehr Platz schaffen und das Gebäude in Hinblick auf Brandschutz, Hygiene und auch das Raumangebot sanieren und zukunftssicher machen", sagt Langer.

Die Kita ist seit 1979 in dem ehemaligen Schulgebäude untergebracht. 25 Mitarbeiterinnen betreuen dort derzeit 85 Kinder. Davon sind 75 Kinder in der Ganztagsbetreuung.

Wie die Kita-Leiterin Tamara Theis bestätigt, waren die Büros vor Ort und haben unterschiedliche Konzepte erstellt (der TV berichtete am 10. Februar). Die Konzepte hätten alle Stärken und Schwächen. Eines davon sieht sogar einen kleinen Anbau vor. "Das würde aber die Außenfläche verringern", sagt Langer. Man sei aber noch im Vorplanungsstadium, jetzt komme es auf die Kostenkalkulation an.

Eine Anfrage bei den Planungsbüros zu den Kosten brachten unterschiedliche Resultate. Ein Büro wollte keine Kosten nennen, die Frage sei zum jetzigen Planungsstand nicht seriös zu beantworten. Ein zweites Büro geht von 1 250 000 Euro aus, ein drittes von 1 071 000 Euro. Aber beide Summen sind noch nicht endgültig.

"Mit dem vorhandenen Gebäude können wir jedenfalls nicht mehr weiterarbeiten. Die Krabbelgruppe ist im Dachgeschoss, wo eine sehr steile und enge Treppe hinführt. Das ist brandschutzmäßig nicht mehr zu verantworten," sagt Langer. Auch der Bau einer Küche sei notwendig.

Wenn man junge Familien nach Traben-Trarbach ziehen wolle, dann müsse die Kita auch den modernen Anforderungen entsprechen. Und auf die Verpflegung würden junge Eltern sehr genau achten. Selbst ein eigener Raum für die Kita-Leitung, in dem man ungestört Eltern-Gespräche führen könne, fehle.

Neben der anstehenden Sanierung des maroden Mittelmoselmuseum und der Grevenburg sei das nun die dritte Baustelle der Stadt. "Wie das finanziert werden soll, ist noch völlig ungeklärt. Aber wir müssen irgendwie Nägel mit Köpfen machen", sagt Langer. Er hoffe auf mögliche Bundeszuschüsse. Traben-Trarbach wird die Rechnung jedenfalls nicht bezahlen können. Die Kommunalaufsicht hatte unlängst eine Haushaltskonsolidierung der Stadt gefordert. Ende 2017 werden die Investitionskredite voraussichtlich bei 4,8 Millionen Euro liegen, die Liquiditätskredite bei 4,2 Millionen Euro.KommentarWichtige Investitionen in die Zukunft

Wie auch immer es dazu gekommen ist: Die Stadt Traben-Trarbach hat gleich drei Baustellen, deren Kosten sich insgesamt auf mehrere Millionen Euro belaufen werden. Es sind drei für die Zukunft der Stadt strategisch bedeutsame Projekte. Um junge Famlien anzulocken, sind Kitas, die auf dem Stand der Zeit sind, enorm wichtig.

Auch der Tourismus ist bedeutend, denn er spült langfristig Geld in die Kassen der Gastronomie, des Einzelhandels und über die Steuern natürlich auch in die Stadtkasse. Allein wird Traben-Trarbach diese wichtigen Investitionen in die Zukunft nicht stemmen können. Das ist auch kein Einzelfall. Viele Städte stehen mittlerweile mit leeren Kassen da. Sie halten Infrastruktur wie Straßen oder Schwimmbäder vor, die auch vom Umland genutzt wird, müssen aber alleine dafür zahlen. Da herrscht enormer Regulierungsbedarf.
hp.linz@volksfreund.de

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