Klangvolles Carcoma-Klarinetten-Quartett

Werke von Bach bis Blues präsentierte das Carcoma-Klarinetten-Quartett im Alten Casino. Der Saal war voll besetzt, was die Tourist-Information und den Rotary Club Mittelmosel-Wittlich freute, denn der Erlös des hochkarätigen Konzertes dient einer guten Sache.

 Das Carcoma-Klarinetten-Quartett begeisterte mit einem Vortrag von Bach bis Blues das Publikum im Alten Casino. Es musizierten Nils Schönau, Martin Knupp, Anne Scheffel und Stephan Oberle (von links). TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Das Carcoma-Klarinetten-Quartett begeisterte mit einem Vortrag von Bach bis Blues das Publikum im Alten Casino. Es musizierten Nils Schönau, Martin Knupp, Anne Scheffel und Stephan Oberle (von links). TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Der aus Traben-Trarbach stammende Stephan Oberle und Nils Schönau, Anne Scheffel sowie Martin Knupp lernten sich während des Studiums an der Kölner Musikhochschule kennen und gründeten vor sieben Jahren das Carcoma-Quartett. Inzwischen musizieren die begabten Künstler in Profi-Orchestern in Bremen, Freiburg, Ludwigshafen und Kaiserslautern. Dass sie zum wiederholten Male in Traben-Trarbach aufspielten, war für das hiesige Publikum eine große Freude.Erlös geht an die Hospiz-Stiftung "Da sein"

Romeo Faustmann, Präsident des Rotary-Clubs Mittelmosel-Wittlich begrüßte die gespannten Gäste und berichtete, dass das Konzert von Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus und ihrem Ehemann Helmut initiiert worden sei. Der Erlös wird an die vom Trierischen Volksfreund ins Leben gerufene Hospiz-Stiftung "Da sein" in Trier gespendet.Bevor Tommaso Albinonis Sonate in g-moll den Auftakt machte, stellte Stephan Oberle das Quartett und seine Instrumente vor. Die vier beweisen ihre Fingerfertigkeit nicht nur auf der Piccolo-Klarinette, sondern auch auf dem "normalen" Instrument, dem Bassetthorn und der Bassklarinette. Viel Abwechslung bot denn auch die Komposition des 1671 in Venedig geborenen Albinoni, die nach dem Eingangssatz Adagio den Künstlern ein beschwingtes und rasantes Allegro abverlangte, lyrisch und fast schwermütig der dritte Satz Grave, und der Schlusssatz Allegro kam geradezu gesprächig daher.Es schlossen sich vier slawische Tänze op. 46 und op. 72 von Antonin Dvorák an. Ursprünglich waren sie für Klavier zu vier Händen komponiert, wegen des großen Erfolges folgte aber bald eine Orchesterfassung. Auch die Bearbeitung fürs Klarinetten-Quartett konnte sich hören lassen. Johann Sebastian Bachs Ouvertüre in D-Dur, die um 1730 entstand, verdankt ihre Popularität hauptsächlich dem bekannten "Air". Der ruhige und besinnliche Streichersatz gilt als eines der beliebtesten Barockwerke überhaupt, und großartig gelang die Darbietung des "Air" durch die vier Klarinettisten.Nach der Pause folgte der Sprung ins 20. Jahrhundert. Zum konzentrierten Zuhören fordern die Tango-Komposi tionen des argentinischen Komponisten Astor Piazolla (1921-1992) auf. Den vier Sätzen seiner "Geschichte des Tangos" gab er programmatische Titel. Spritzig-frivol "Bordell 1900", gesittet das "Café 1930", Lebenslust im "Nacht-Club 1960" und als Abschluss voller Energie das "Konzert von heute". Künftig jährlich ein Konzert in Traben-Trarbach

Leonard Bernsteins Meisterwerk ist das 1957 entstandene Musical "West Side Story", das in seiner stark rhythmisierten Musiksprache wesentlich vom Jazz geprägt ist. Die "Hochzeits-Szene" hatte Martin Knupp für Klarinette arrangiert, dem innigen Vortrag folgte voller Dynamik "Amerika". Da gab es auch ein Crescendo im Applaus des begeisterten Publikums mit den ersten Bravo-Rufen.Mitreißend und perfekt der Vortrag von zwei Jazz-Arrangements für Klarinettenquartett - stundenlang hätten die zur Höchstform aufgelaufenen Künstler weiterspielen dürfen! Dem frenetischen Schluss-Applaus folgten zwei Zugaben, "Amazing Grace" und "That's a plenty". Künftig wollen sich die vier einmal im Jahr in Traben-Trarbach für einen Konzert-Auftritt treffen. Eine große Bereicherung für das Kulturleben in der Stadt!

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