Kleines Dorf mit großem Sparbuch

GORNHAUSEN. Vor allem der Forst sorgt in diesem Jahr für strahlende Gesichter in Gornhausen. Die mehr als 40 000 Euro Plus erleichtern die Entscheidung, im Bürgerhaus neue Fenster einzubauen und weiter auf ein Elektromühlen-Museum hinzuarbeiten.

Die Gemeinde Gornhausen blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Erfreulich ist vor allem der Ausbau der beiden in den Ort führenden Kreisstraßen. Doch auch die Entscheidung für eine gemeinsame Werbung unter der "Dachmarke Grafschaft" wird den Ort ebenso wie das eingeleitete Zusammenlegungsverfahren sicher voran bringen. Angesicht des Forsthaushalts, der für 2007 ein Plus von 43 000 Euro erwarten lässt, könnte die Gemeinde daher optimistisch in die Zukunft schauen. Doch die Freude wird laut Ortsbürgermeisterin Inge Schell getrübt durch die rückläufige Einwohnerzahl. "Die Bewohner im Ortskern werden immer weniger, die Geburtenrate sinkt", bedauert sie. Junge Familien orientieren sich bei der Wohnortentscheidung eher an ihren Arbeitsplätzen. Dennoch hofft sie, dass Gornhausen auch in Zukunft seine Lebens- und Wohnqualität behält. Dass die Steuerhebesätze und Gebühren unverändert bleiben in der nahezu schuldenfreien Gemeinde ist dem zumindest schon einmal zuträglich. Außerdem ist der Ort nicht nur sparsam, sondern auch investitionsfreudig. So stecken in den 60 000 Euro des diesjährigen Vermögenshaushalts erneut 10 000 Euro für die ehemalige Elektromühle. Das genossenschaftliche Anwesen in unmittelbarer Nachbarschaft des Bürgerhauses soll dank seiner intakten Ausstattung zum Museum umfunktioniert werden. Die in den 40er-Jahren von 48 Mitgliedern errichtete Mühle ist nach Auflösung der Genossenschaft und diversen Schenkungen mittlerweile zu rund 50 Prozent im Besitz der Gemeinde. Weitere 20 000 Euro hält die Gemeinde für den Einbau neuer Fenster im Bürgerhaus bereit. Nahezu den gleichen Betrag, konkret 27 800 Euro, kann Gornhausen darüber hinaus abzweigen fürs Sparbuch der allgemeinen Rücklagen. Es wäre also noch ein Polster da für den Ausbau "Mühlenrech", der aber voraussichtlich erst 2008 beginnen wird. Haushaltsplus von gut 13 000 Euro

Der Verwaltungshaushalt summiert sich in Einnahmen und Ausgaben auf jeweils 376 000 Euro. Das Haushaltsplus von unterm Strich gut 13 000 Euro resultiert vor allem aus Mehreinnahmen beim Forst sowie Verbesserungen bei Grundsteuer B, Einkommens- und Gewerbesteuer. Den Mehreinnahmen stehen allerdings auch höhere Ausgaben gegenüber. So muss die Gemeinde an Kreis- und Verbandsgemeindeumlagen 8600 Euro mehr abführen als im Vorjahr. Ohne die Senkung der VG-Umlage um 3,9 Prozent würde Gornhausen aber um zusätzliche 4600 Euro zur Kasse gebeten.

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